Eine neue Studie aus den USA offenbart, was mit dem globalen Klima passieren könnte, wenn der Mensch in den nächsten 15 Jahren komplett auf Tierhaltung verzichten würde: Laut den Forschern der University of California und der Stanford University könnte sich der Treibhaus Ausstoß des Planeten für die nächsten 30 Jahre stabilisieren. Bis zum Ende des Jahrhunderts sei sogar damit zu rechnen, dass ganze 68 % der CO₂-Emissionen ausgeglichen werden könnten. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachmagazin PLOS Climate.
Beste Ergebnisse mit einem Übergangszeitraum von 15 Jahren
Mithilfe von Computersimulationen und Klimamodellen führten die Forscher ihre Berechnungen durch. Hierfür wurden vier Ernährungsszenarien erdacht, die dann überprüft wurden. Im ersten Szenario würde der Mensch mit sofortiger Wirkung vollständig Rindfleischprodukte durch pflanzliche Produkte ersetzen. Im zweiten Szenario wird eine Übergangsphase von 15 Jahren angenommen, in dem allerdings das Gleiche geschieht. Das dritte Szenario sieht vor, vollständig sämtliche tierischen Produkte durch pflanzlichen Ersatz auszutauschen. Im vierten Szenario wurde hierfür wieder eine Phase des Übergangs von 15 Jahren angesetzt.
Um die Berechnungen durchzuführen, fütterten die Wissenschaftler ihre Rechner mit aktuellen Emmissions-Werten, die für Viehhaltung, aber auch für den Gewinn von Biomasse durch neues Ackerland bekannt sind. Somit ergab sich ein Bild, das offenbart, wie sich die Treibhausgase in der Atmosphäre entwickeln würden und welche Auswirkungen der Prozess auf das Klima hätte.
Interessanterweise wäre eine Übergangsphase der beste Weg für die Regeneration der Erde. Würde die Menschheit es schaffen, innerhalb von 15 Jahren sämtliche tierischen Produkte durch vegane Nahrung und Materialien zu ersetzen, so könnten 68 % des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes der Erde ausgeglichen werden. Schon in rund 30 Jahren könnte man erste positive Effekte nachweisen. „Wenn die Tierhaltung über 15 Jahre auslaufen würde und alle anderen Treibhausgas Emissionen unvermindert weitergehen würden, würde der Ausstieg zu einer 30-jährigen Pause bei den netto Treibhausgasemissionen führen“, so Patrick Brown von der Standford University in einer Pressemitteilung.
Forscher fordern Reduktion der Tierhaltung
Insbesondere die Massentierhaltung verursacht erhebliche Klimabelastungen. Dies hängt zum einen mit den natürlichen Ausstößen aus, die die Tiere verursachen – insbesondere Methan, Lachgas und Kohlenstoffdioxid strömen tagtäglich tonnenweise in die Atmosphäre -, zum anderen aber auch mit den benötigten Flächen, die lediglich für den Futteranbau der Nutztiere verwendet werden.
In ihrer Studie nehmen die Forscher an, dass die Treibhausgase in der Atmosphäre ohne Nachschub schlichtweg zerfallen und infolgedessen reduziert werden können. Ähnliche Ergebnisse hatten schon andere Studien zuvor vorhergesagt. „Die Reduzierung oder Eliminierung der Tierhaltung sollte ganz oben auf der Liste mögliche Klimalösungen stehen“, kommentiert Brown die Ergebnisse.
Zwar dürfte der Forscher von seiner eigenen Agenda getrieben sein, da er als Gründer des Unternehmens Impossible Foods genau den Markt bedient, der sich mit veganen Ersatzprodukten auseinandersetzt, trotzdem sind die Ergebnisse deutlich.
Bild von Christine Sponchia auf Pixabay