Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat eine Warnung herausgegeben, dass Malaria gegenüber medizinischer Behandlung widerstandsfähiger, Insektizide weniger wirksam und die Finanzmittel unzureichend sind, was den Kampf gegen diesen Parasiten behindert.
Ungefähr 3,2 Milliarden Menschen sind der Gefahr von Malaria ausgesetzt. Diese Seuche hat dramatische Konsequenzen für das Gesundheitswesen und das wirtschaftliche Wachstum der ärmsten Länder der Welt. Sie bringt ungefähr eine halbe Million Menschen pro Jahr um – von denen 91% in Subsahara-Afrika leben. Dies hat die internationale Gemeinschaft dazu veranlasst, sich im Kampf gegen diesen Blutparasiten zusammenzutun. Vorbeugung und Behandlung ermöglichen einen Rückgang von bis zu 50% bei der Malariaverbreitung und der Sterblichkeitsrate in manchen Teilen der Welt. Zwischen 2010 und 2015 ist die weltweite Inzidenzrate bei Malaria (also die Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen) um 21% gesunken.
Allerdings schlug die Weltgesundheitsorganisation WHO im 2017 erschienenen World Malaria Report Alarm wegen des Status des Kampfes gegen den Parasiten. Zum einen starben im Jahr 2016 445.000 Menschen an Malaria – eine Stagnation nach vielen Jahren des Fortschritts. Aber was noch wichtiger ist, die Anzahl der Neuerkrankungen war 2016 um 5 Millionen höher als im Vorjahr. Derzeit gibt es weltweit 216 Millionen Menschen, die mit Malaria infiziert sind. „Die Anzahl der Malariatoten hat stagniert, auch wenn sie in manchen Teilen der Welt gestiegen ist,“ stellte Abdisalan Noor fest, Leiter des Beobachterteams beim Global Malaria Program.
Es ist nicht so, als ob aller Fortschritt von einem Tag auf den anderen verschwunden wäre. Aber die Situation hat sich in einigen Ländern Afrikas deutlich verschlechtert. Der WHO zufolge gibt es zwei Hauptgründe für dieses Phänomen: zum einen ist „die internationale und nationale Finanzierung des Kampfes gegen die Malaria nicht ausreichend“. Das Thema mobilisiert nicht mehr so viele Menschen und daher haben die Menschen in Hoch-Risiko-Gegenden nicht mehr genug Zugang zu Vorbeugemaßnahmen. Außerdem ist der Parasit widerstandsfähiger gegen medizinische Behandlung geworden und die Moskitos – der Hauptüberträger von Malaria – haben eine Immunität gegen manche Insektizide entwickelt.
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