Gründächer schützen vor Lärm, Hitze, Schäden durch Starkregen und sehen dabei auch noch schön aus. Die beiden Großstädte Berlin und Hamburg haben nun entschieden, mehr Geld in die Bepflanzung von Hausdächern zu investieren.
Deutschlands Metropolen bekommen ein grünes Dach
Grüne Dächer wirken sich positiv auf das Klima aus, indem sie Staub und Schadstoffe binden.Sie lassen das Regenwasser besser abfließen und verhindern so, dass es nicht direkt in die Kanäle fließt. Diese positiven Effekte sollen in Hamburg als auch in Berlin nun verstärkt genutzt werden. Hamburg will seine Klimaziele weiter übertreffen und plant dafür, die Dächer von Hamburgs Schulen zu bepflanzen. Im Jahr 2015 wurde vom Hamburger Senat beschlossen, die CO2-Emissionen der Hamburger Schulen jährlich um 1300 Tonnen zu senken und den nachhaltigen Schulbau zu fördern. Dafür stellt die Finanzbehörde dieses Jahr 7,5 Millionen Euro zusätzlich für Gründächer zur Verfügung. Auch in Berlin soll mehr Geld in den Bau von Gründächern investiert werden. Geplant sind zwei Fördertöpfe mit einem Volumen von 1,5 Millionen Euro.
Hamburg: Die Haupstadt der Gründächer
„Mit dem Neubau und der Sanierung von Schulen setzt Hamburg bundesweit Maßstäbe“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD), als das Vorhaben in Hamburg angekündigt wurde. Dabei kommen die Gründacher nicht nur den Schülern durch eine geringere Schadstoffbelastung und den Schulgebäuden durch den Schutz vor Starkregen zugute. Die Gründächer-Offensive ist außerdem „ein ganz wichtiger Beitrag für den Klimaschutz in unserer Stadt“, so Dressel weiter. Ganze 137.000 Quadratmeter Dachfläche sollen in den nächsten Jahren begrünt werden, ermöglicht durch die neu bereitgestellten Gelder. Die Fläche entspricht ungefähr der großen Festwiese im Hamburger Stadtpark. „Schulen sind markante Gebäude in der Stadt“, ergänzt Grünen-Politiker Kerstan, denn sie eignen sich aufgrund ihrer Sichtbarkeit daher besonders, ein größeres Bewusstsein für das Thema Klimaschutz durch Gründächer zu schaffen. „Wir würden uns wünschen, dass auch mehr private Gebäudeeigentümer Gründächer anlegen.“
Berlin holt in Sachen Gründächer auf
Auch in Deutschlands Hauptstadt möchte man die positiven Effekte von Gründächern stärker nutzen. Denn Gründächer sind nicht nur klimafreundlich. Sie schützen zudem effektiv gegen Hitze und Kälte, ein Vorteil, bei den immer extremer werdenden Temperaturen. Dank ihrer absorbierenden Eigenschaften schützen Gründächer außerdem vor Lärm, ein Thema, dass vor allem die Großstädte betrifft. Auch für andere Lebewesen, wie Insekten sind die neu bepflanzten Flächen vorteilhafter Lebensraum. Einen Bonus gibt es für die Optik, denn es ist sicher schöner, auf ein grünes, anstatt auf ein graues Dach zu gucken. Dies alles ist Grund genug für den Senat, die Begrünung von Dächern stärker zu fördern. Aktuell sind es mit 18.000 grünen Dächern vier Prozent der Dachfläche in der Stadt begrünt. Noch in diesem Jahr geht das „1.000 Grüne Dächer“-Programm an den Start. Geplant sind zwei Förderwege, mit einem Gesamtvolumen von 1,5 Millionen Euro, wie die Sprecherin der Umweltverwaltung, Dorothee Winden, gegenüber dem rbb bekannt gab. Der eine Fördertopf sei „für das klassische Gründach“ gedacht, der andere Topf „für innovative Lösungen, die zum Beispiel auch eine Fassadenbegrünung mit einschließen“.