Eine neue Studie weist auf einen direkten Einfluss der Luftverschmutzung auf Samenzellen hin: „Wir können annehmen, dass diese Belastung die zelluläre DNS der Keimzellen verschlechtert.“
Es war bekannt, dass kleine Partikel in der Luft für eine Zunahme bei Lungenkrebs, Hirngefäßerkrankungen und Herzstillstand verantwortlich sind. Müssen wir jetzt Hoden zu der Liste an Organen hinzufügen, die unter der Luftverschmutzung leiden? Dies ist die wichtigste Botschaft einer chinesischen Studie, die am 23. November in der Fachzeitschrift „Occupational & Environmental Medicine“ publiziert wurde. Die Wissenschaftler, die an der Studie teilnahmen, betrachteten dabei die Morphologie der Samenzellen, Bewegungsmuster und Konzentrationen.
Zwischen 2001 und 2014 studierte das Team von Wissenschaftlern die Samenzellen von ungefähr 6500 Männern im Alter zwischen 15 und 49. Gleichzeitig wurde der Wert an PM2,5-Feinstaubpartikeln pro Kubikmeter Luft gemessen, die die Versuchspersonen einatmeten. Das Ergebnis zeigte den Forschern zufolge, dass es nur eine geringe Veränderung gab, dass aber „diese geringe Veränderung bei einer ständigen Belastung durch Luftverschmutzung durch PM2,5-Partikel ausreichen könnte, bei einer Vielzahl von Ehepaaren zu Unfruchtbarkeit zu führen“.
Die Studie zeigte, dass jede Zunahme an Feinstaubpartikeln um 5 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, die zwei Jahre oder länger andauert, die Größe der Samenzellen um 1,29% reduziert. Dieser Effekt wurde als „signifikant nach einer Belastung über 3 Monate“ angesehen. Das Team bemerkte auch eine gleichzeitige Zunahme bei der Anzahl der Samenzellen. Die Studie stellt fest, dass dieses Phänomen eine „Kompensation“ für den Rückgang bei der Größe der Samenzellen ist.
„Normalerweise weisen Studien über Sperma-Qualität unterschiedliche Qualitäten auf,“ erklärt Prof. Bernard Jégou vom Nationalen Französischen Institut für Gesundheit und medizinische Forschung (Inserm) und der Französischen Schule für Gesundheitswesen (EHSP). Allerdings bewertet er diese Studie als „sehr streng“ und stellt fest, dass es „die größte jemals auf diesem Gebiet durchgeführte Studie“ war.
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