Die deutsche Politik möchte durch den Wechsel von kohlenstoffhaltigen zu regenerativen Energieträgern zur Abmilderung des globalen Klimawandels beitragen. Da Wasserkraft und Biomasse-Vergasung bereits ausgereizt sind und die Photovoltaik im Winter nur einen sehr geringen Beitrag zur Energieversorgung leisten könnte, richten sich die Erwartungen vor allem auf die Windkraft. Schon drehen sich in Deutschland etwa 30.000 Windräder. Einige Tausend davon werden allerdings demnächst stillgelegt, weil ihre Förderung nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) ausläuft. Wieweit diese durch größere und damit leistungsfähigere Anlagen ersetzt werden können, die vielleicht auch ohne Subventionierung rentabel sind, ist ungewiss. Etwa 1.000 Bürgerinitiativen kämpfen in Deutschland gegen neue Windkraft-Projekte, weil sie nicht nur die ästhetische Beeinträchtigung ihrer Heimat, sondern auch Gesundheitsbeeinträchtigungen durch den von Windrädern erzeugten Infraschall befürchten. Neuerdings taucht aber immer öfter auch die Frage auf, wieweit die Windkraftnutzung überhaupt noch ausgebaut werden kann, ohne dass die Windräder sich gegenseitig den Wind wegnehmen und obendrein das regionale Klima ungünstig beeinflussen.
Es ist den Menschen schon seit Urzeiten bekannt, dass es auf der Lee-Seite von Gebirgen wenig bis gar nicht regnet. Auch andere Hindernisse, die den Wind abbremsen, führen zu einer Verminderung der Niederschläge. Die dabei entstehenden Verwirbelungen können obendrein die Austrocknung von Äckern und Wiesen beschleunigen. Was noch wichtiger ist: Anders als übliche Hindernisse wie Berge und Bäume entziehen Windkraftanlagen (WKA) dem Wind direkt Bewegungsenergie, die dann nachgelagerten Anlagen fehlt. Der dadurch bewirkte Energieverlust ist deutlich größer als durch die Verwirbelung. Schon zu Beginn dieses Jahrhunderts haben S. Baidya Roy und seine Mitarbeiter nachgewiesen, dass Windfarmen auch das lokale Wetter beeinträchtigen können. Statt wie politisch vorgegeben die globale Erwärmung zu vermindern, heizen Windräder offenbar das lokale Klima auf.
Der Physiker Peter Adel schätzt das in Deutschland effektiv durch WKA nutzbare Potenzial der Windenergie auf 0,14 Watt je Quadratmeter. Hochgerechnet auf ganz Deutschland ergibt sich ein Potenzial von maximal 50 Gigawatt. Davon werden im Schnitt heute bereits 13 Gigawatt genutzt. Im Jahre 2018 produzierten WKA in Deutschland insgesamt 113 Terawattstunden Elektrizität. Das entspricht einem Viertel des berechneten Gesamtpotenzials. Da die Windparks aber in der norddeutschen Tiefebene konzentriert sind, kommt man dort vermutlich schon örtlich an die Grenze der Belastbarkeit. Aus der norddeutschen Stadt Osnabrück wird berichtet, dass sich dort die mittlere Windgeschwindigkeit seit den 1960er Jahren schon um 13 Prozent vermindert hat. Das entspricht einem Windenergie-Verlust um 35 Prozent. Es kann von daher nicht als zufällig gelten, dass die vom Helmholtz-Zentrum erstellte Dürrekarte für das Jahr 2019 auffällig mit der regionalen Verteilung der Windkraftnutzung übereinstimmt.
Fazit: Die Nutzung der Windkraft kann nicht unhinterfragt als ökologisch nachhaltig gelten. Vieles weist darauf hin, dass sie das Klima regional aufheizt und der Trockenheit Vorschub leistet, statt die globale Erwärmung zu bremsen. Ohnehin kann die Windkraftnutzung in einem Land wie Deutschland herkömmliche Energiequellen wegen ihres insgesamt begrenzten Potenzials nur zum geringen Teil ersetzen. Ohnehin eignet sich die Windenergie wegen ihrer großen Volatilität nicht für die Abdeckung der Grundlast eines Stromnetzes. Ihre Zufallsabhängigkeit beeinträchtigt vielmehr die Stabilität der Netze. Als ökologisch sinnvoll können nur Energiequellen wie der hier vorgestellte Dual-Fluid-Reaktor gelten.