Eine besonders aggressive Pilzart dünnt den Bestand der Amphibien in Mittelamerika aus. Gleichzeitig erkranken tausende Menschen an Malaria. Forscher stellten nun einen Zusammenhang zwischen den Ereignissen fest.
Nach dem Froschsterben erkranken die Menschen
In Panama und Costa Rica löste der Pilz Batrachochytrium dendrobatidis ein großes Froschsterben aus. Eine Gruppe von Forschern der University of California in Davis stellte nun fest, dass der gleiche Pilz für eine Malariawelle verantwortlich ist.
Die Gruppe, die der Leitung von Michael R. Springborn unterlag, veröffentlichte im Environmental Research Letters den Bericht zu ihren Untersuchungen. Sie beschreiben, dass in jeder Region, die Malaria Fallzahlen in die Höhe schnellten, sobald dort der Pilz auftauchte.
„Unter Verwendung des Regressionsmodells der Ereignisstudie schätzen wir die Auswirkungen des Bd-gesteuerten Amphibienrückgangs auf die Pro-Kopf-Inzidenz von Malaria, während wir andere potenzielle Kovariaten kontrollieren – siehe Gleichung (1) in Abschnitt 4. Diese Schätzungen können als kausal interpretiert werden, solange es keine weggelassenen zeitvariablen Variablen auf Kreisebene gibt, die sowohl (A) die Malaria-Inzidenz beeinflussen als auch (B) mit der Welle des Bd-gesteuerten Amphibienrückgangs von Westen nach Ost in unserem Zeitrahmen korrelieren. Insgesamt schätzten wir einen signifikanten Anstieg der Malariafälle aufgrund des Auftretens des Amphibienrückgangs, ein Effekt, der allmählich beginnt, Plateaus nach drei Jahren und nach acht Jahren zu mildern beginnt.“
Mücken sind der Grund für erhöhte Malariafallzahlen
Der Grund für die Malariawelle ist offenbar die erhöhte Insektenpopulation, die auf den Rückgang der Froschpopulationen zurückzuführen ist. Die Forscher stellten fest, dass die Populationen der Mücken erheblich zugenommen hatte. Der Grund: Mücken sind für Frösche eins der Hauptnahrungsmittel. Leben also weniger Amphibien, können sich die Insekten in den Regionen vermehrt ausbreiten.
Dieser Effekt wirkt sich negativ aus die Malariawellen aus. Denn Steckmücken sind Überträger dieser schweren Krankheit. Die Forscher stellten bei ihren Untersuchungen fest, dass sich einige Mückenarten besonders schnell ausbreiten, seit der Froschbestand sinkt. Außerdem stellten sie ein verändertes Verhalten der Tiere fest.
„Diese Mücken können sich an einer Vielzahl von Brutstätten entwickeln, die sich je nach Wassertyp (z. B. Sümpfe, Teiche, Sümpfe, Flüsse und Bewässerungskanäle) und Zustand (z. B. „Salz, Trübung und Verschmutzung“) unterscheiden. Während Erwachsene typischerweise exophagisch und exophil sind – sich im Freien ernähren und ausruhen – überschreitet ihre Flugreichweite 30 km und das Beißverhalten ist flexibel, von Mensch zu Tier und von draußen bis drinnen.“
Die Forscher unterstreichen in ihrem Bericht, dass die Folgen des Pilzes nicht nur für die Tiere, sondern auch für die Menschen erhebliche Bedrohungen darstellen. Der Pilz ist seit den 1980er Jahren für den Rückgang der Amphibienpopulationen verantwortlich. 90 Tierarten starben durch den Fungus sogar ganz aus. Ein Großteil der Populationen wurde um bis zu 90 % ausgedünnt und steht damit auf der Liste der bedrohten Tierarten.
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