Mittlerweile müssen immer mehr Naturschutzmaßnahmen ergriffen werden, um Tiere und ihre Lebensräume zu schützen. In der Schweiz führte dies nun zu ersten positiven Entwicklungen. Amphibien profitieren offenbar deutlich von neu angelegten Teichen. Das bewies jetzt ein Forschungsteam aus dem Alpenland.
Bessere Fortpflanzung und Vernetzung
Aus einem Artikel der Science geht hervor, dass jedes Jahr bis zu 58.000 Tierarten aussterben. Gründe dafür sind vielseitig, die Schuld trägt jedoch meist der Mensch. Klimawandel, Pestizide und gestohlener Lebensraum sind die häufigsten Gründe dafür, dass eine Tierart vom Aussterben bedroht ist.
Die Forschergruppe aus der Schweiz, die der Leitung der Ökologin Helen Moor unterlag, gab in ihrer Studie bekannt, dass es gefährdeten Amphibien nützt, künstliche Tümpel anzulegen. In den Anlagen könnten sich die Tiere unter anderem fortpflanzen. Auch eine verbesserte Vernetzung käme bei einer höheren Teichdichte in der Umgebung zustande. Die Studie wurde in der Zeitschrift PNAS veröffentlicht.
Für die Analyse untersuchten die Wissenschaftler der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und dem Wasserforschungsinstitut Eawag in Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle für Amphibien- & Reptilienschutz in der Schweiz Daten bis ins Jahr 1999.
„Nach Jahrzehnten des Bevölkerungsrückgangs stieg die Anzahl der besetzten Teiche landesweit für 10 von 12 Arten, während eine Art stabil blieb und eine Art zwischen 1999 und 2019 weiter zurückging. Trotz regionaler Unterschiede stabilisierten sich die Kolonisierung und die anschließende Besetzung neuer Teiche bei 77% aller 43 regionalen Metapopulationen (14%) oder erhöhten (63%) die Metapopulationsgröße“.
Bei den Untersuchungen ergaben sich zudem die Ergebnisse, dass auch die Lage der Teiche eine Rolle spielt. Ein Teich, der nicht in näherer Waldumgebung liegt, biete zwar einen kleinen Lebensraum für Amphibien. Dennoch sehen die Forscher in größeren Teichen, die in der Nähe zu einem Wald liegen, bessere Chancen eine starke Besiedelung zu erreichen. „Zu den wahrscheinlichen Mechanismen gehören eine erhöhte Verfügbarkeit von Lebensräumen, die Wiederherstellung der Lebensraumdynamik und eine erhöhte Konnektivität zwischen Teichen“, so die Forscher weiter.
Naturschutzmaßnahmen sind teilweise leicht umzusetzen
In einer Mittelung der WSL sagt Helen Moor, dass es sich lohne, Maßnahmen zu ergreifen: „Auch wenn die Negativmeldungen zum Verlust der Biodiversität überwältigend sein können: Unsere Studie zeigt, dass es sich lohnt, Naturschutzmaßnahmen umzusetzen, und dass sich Populationen wieder erholen können.“ So sei es relativ einfach, einen Teich im eigenen Garten anzulegen. Dabei zähle jeder kleine Gartenteich: „Über kurz oder lang ist jeder neu angelegte Teich für Amphibien wertvoll.“
Die Untersuchungen zeigen deutlich, dass die Amphibien von einer erhöhten Anzahl künstlich angelegter Teiche und Tümpel profitieren. Auch wenn nicht jede Art einen Anstieg verschreiben konnte, zeigt die Gesamtpopulation positive Entwicklungen.
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