Das Auftauchen der Asiatischen Hornisse (Vespa Velutina) in Irland sorgte unlängst für Beunruhigung unter Imkern. Diese aggressive Hornissenart, die erst 2004 erstmals in Europa zu finden war, könnte auf ein einziges befruchtetes Weibchen zurückgehen. Dies geht aus einer neuen Studie hervor, die im „Journal of Hymenoptera“ veröffentlicht wurde.
Vergleiche führen zu Hornissenkönigin
Die Forschungsgruppe trug mitochondriale Gene von Hornissen aus verschiedenen Teilen Europas zusammen und verglich diese, um über die Daten der Weibchen Rückschlüsse über ihre Verwandtschaft ziehen zu können. Frühere Untersuchungen zeigten bereits enge Verwandtschaften zwischen den Asiatischen Hornissen in Europa. Die neuen Daten bestätigen nun die Vermutungen vorangehender Studien: auch die in Irland aufgetauchte Hornisse scheint von derselben Linie abzustammen. Damit konnte die gesamte europäische Population auf eine einzelne Hornissenkönigin zurückgeführt werden, die heute für Millionen von Nachkommen verantwortlich ist.
Die Asiatische Hornisse lebt in Kolonien, die von einer Königin angeführt werden. Diese ist für die Fortpflanzung verantwortlich. Wenn sie eine Kolonie gegründet hat, kann sie in kurzer Zeit Hunderte Eier legen. Diese Fähigkeit zur Fortpflanzung sowie das Fehlen natürlicher Fressfeinde in der neuen Umgebung und das milde europäische Klima würden es einer einzelnen Königin ermöglichen, ein neues Gebiet schnell und effizient zu besiedeln.
Probleme vor allem für den Honig
Das Insekt gilt jedoch als invasive Art. Sie ist kleiner als die einheimische europäische Hornisse, aber aggressiver und mit einem starken Gift ausgestattet. Sie ernährt sich von einer Vielzahl von Insekten, darunter Bienen und andere Bestäuber, was erhebliche Auswirkungen auf das Ökosystem haben kann. Die Studie berichtet, dass die Hornisse „eine enorme Bedrohung für die europäische Bienenzucht und die von Bienen vermittelten Bestäubungsleistungen“ darstelle. Überdies kann das Hornissengift für den Menschen gefährlich werden, insbesondere für Menschen, die allergisch darauf reagieren.
Die Invasion der Asiatischen Hornisse in Europa hat bereits dazu geführt, dass mehrere Maßnahmen ergriffen wurden, um die Ausbreitung der Art zu kontrollieren. Zu den Strategien gehören das Aufspüren und Zerstören von Hornissennestern, das Fangen von Hornissen, um ihre Population zu reduzieren und die Sensibilisierung von Imkern und der Öffentlichkeit für die Erkennung und Meldung von Hornissenbefall. Außerdem arbeiten Imker an der Zucht von angepassten Honigbienen, die resistenter gegen Angriffe sind.