Eine neue Studie aus den USA hat einen besorgniserregenden Zusammenhang zwischen dem mütterlichen Verzehr von „extrem verarbeiteten“ Lebensmitteln und einem erhöhten Risiko für Fettleibigkeit bei Kindern aufgezeigt. In der Studie, die über bmj.com veröffentlicht wurde, wurde die Ernährung von mehr als 14.000 Müttern und fast 20.000 Kindern untersucht. Sie ergab, dass bei Müttern, die die meisten ultraverarbeiteten Lebensmittel konsumierten, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kind im Alter von sieben bis 17 Jahren fettleibig war, fast ein Viertel mal so hoch war wie bei Müttern, die am wenigsten von diesen Lebensmitteln aßen.
Weit verbreitet in der modernen westlichen Ernährung
Die Untersuchung legt nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Konsum ultraverarbeiteter Lebensmittel durch die Mutter und dem Risiko, dass ihr Kind Übergewicht oder Fettleibigkeit entwickelt, gibt. Zu diesen Lebensmitteln zählen insbesondere abgepackte Backwaren und Snacks, kohlensäurehaltige Getränke und zuckerhaltige Cerealien. Diese seien „in der modernen westlichen Ernährungsweise weitverbreitet und werden mit einer Gewichtszunahme bei Erwachsenen in Verbindung gebracht“, so die Forscher in einer Pressemitteilung.
Die Gruppe mit dem höchsten mütterlichen Konsum an ultraverarbeiteten Lebensmitteln (12,1 Portionen/Tag) hatte ein um 26 % höheres Risiko, dass ihr Kind Übergewicht oder Fettleibigkeit entwickelt als die Gruppe mit dem niedrigsten Konsum (3,4 Portionen/Tag). Andere potenziell einflussreiche Faktoren wie körperliche Aktivität, Rauchen und der Lebensstandard wurden ebenfalls berücksichtigt, wiesen aber keinen so starken Zusammenhang mit der Fettleibigkeit bei Kindern auf. „Der mütterliche Verzehr von ultraverarbeiteten Lebensmitteln während der Erziehungszeit wurde mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht oder Adipositas bei den Nachkommen in Verbindung gebracht, unabhängig von den Risikofaktoren für den Lebensstil der Mutter und der Nachkommen“, so die Forscher.
Weitere Untersuchungen notwendig
Für die Studie wurden Daten aus mehreren großen, laufenden Studien mit detaillierten Bewertungen der Ernährungsgewohnheiten über einen relativ langen Zeitraum verwendet. Die Studie ergab, dass es einen konsistenten Zusammenhang zwischen dem Konsum von prozessierten Essen und einem erhöhten Risiko für Übergewicht gibt. Die Studie wies allerdings einige Einschränkungen auf. So könne man keinen direkten Aussagen zum Grund und der Folge bestimmter Handlungen tätigen.
Dennoch liefere die Studie wertvolle Informationen über die möglichen Gesundheitsrisiken, die mit dem Verzehr von Fast Food und anderen verarbeiteten Lebensmitteln verbunden sind. Nun seien entsprechend weitere Studien erforderlich, um die Ergebnisse zu bestätigen und die zugrunde liegenden biologischen Mechanismen und Umweltfaktoren zu verstehen. „Diese Daten unterstreichen die Bedeutung einer Verfeinerung der Ernährungsempfehlungen und der Entwicklung von Programmen zur Verbesserung der Ernährung von Frauen im reproduktiven Alter, um die Gesundheit der Nachkommen zu fördern“.