Viele Konsumenten beschreiben sie als leichte Droge oder Einsteigerdroge, dabei birgt auch Marihuana Gefahren. Bei starkem Konsum steigt das Risiko, an Schizophrenie zu erkranken. Auch andere psychische Erkrankungen könnten durch den regelmäßigen Gebrauch ausgelöst werden.
Eine Gruppe von Psychiatern und weiteren Medizinern versuchte nun herauszufinden, wie der Konsum und die Erkrankungen genau zusammenhängen. Sie veröffentlichten ihre Studie im Mai dieses Jahres über die Cambridge University Press.
Bisherige Ergebnisse reichen nicht aus
Welche Auswirkungen der Konsum von Cannabis auf Menschen hat, wird bereits seit Jahren untersucht. Dabei wurde in der Vergangenheit bereits festgestellt, dass Konsumenten ein erhöhtes Risiko haben, an Schizophrenie zu erkranken. Inwieweit es Unterschiede zwischen den Geschlechtern geben kann, war bislang jedoch noch weitestgehend unbekannt.
Die Forschungsgruppe machte es sich zur Aufgabe, die Forschung entsprechend zu spezifizieren: „Frühere Forschungen deuten auf einen Anstieg der Schizophrenie-populations-zurechnenden Risikoanteils (PARF) für Cannabiskonsumstörung (CUD) hin. Geschlecht und Altersschwankungen bei CUD und Schizophrenie deuten jedoch darauf hin, wie wichtig es ist, Unterschiede in PARFs in Geschlechts- und Altersuntergruppen zu untersuchen.“
Weitreichende Untersuchungen an Männern und Frauen
Um einen deutlichen besseren Überblick darüber zu erhalten, was der Cannabiskonsum in der menschlichen Psyche auslösen kann, untersuchte das Team die Daten von 6,9 Millionen Personen. Von ihnen litten 45.300 Patienten an Schizophrenie. So schreiben die Forscher: „Wir haben eine landesweite dänische registerbasierte Kohortenstudie durchgeführt, die alle Personen im Alter von 16 bis 49 Jahren irgendwann in den Jahren 1972 bis 2021 umfasste.“
Innerhalb dieser Gruppe suchten die Forscher dann nach Menschen, die in der Vergangenheit angegeben haben, Cannabis zu konsumieren. Die Daten konnten dabei ausschließlich eine Ja- oder Nein-Antwort ausgeben. Es war also nicht bekannt, wann die Personen mit dem Konsum angefangen haben, wie oft sie konsumieren oder welchen THC Gehalt das Produkt enthielt. Dennoch ließ das Team die Werte in ihre Berechnungen einfließen.
Männer deutlich häufiger betroffen als Frauen
Die Forscher fanden heraus, dass eine deutlich höhere Anzahl an Männern sowohl konsumierten als auch schizophren waren: „Die insgesamt angepasste HR für CUD bei Schizophrenie war bei Männern etwas höher als bei Frauen. Bei 16- bis 20-Jährigen war die angepasste IRR für Männer jedoch mehr als doppelt so hoch wie bei Frauen.“
Eine direkte Schlussfolgerung lässt sich jedoch nicht hieraus ableiten. In weiteren Untersuchungen müssten noch die Patienten herausgefiltert werden, die bereits vor Beginn ihres Konsums an Schizophrenie litten. Auch die Erkrankung und ihre Entstehung selbst müssten laut den Wissenschaftlern weiter erforscht werden. Alter von 16 und 25 Jahren anfälliger sein könnten und ihren Konsum demnach einschränken sollten.
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