Immer neue Publikationen berichten über die gesundheitlichen Vorzüge einer veganen Ernährung. Nun haben Wissenschaftler den Nutzen von pflanzenbasierten Lebensmitteln bei Prostatakrebs nachgewiesen. Die Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Cancer“, zeigt, dass eine Ernährung, die den Verzehr von Fleisch und Milchprodukten einschränkt, aber reich an Obst, Gemüse, Getreide und Nüssen ist, mit weniger erektiler Dysfunktion, Harninkontinenz und anderen häufigen Nebenwirkungen bei Prostatakrebspatienten verbunden ist.
Daten von über 3.500 Probanden
Die Analyse von über 3.500 Männern mit Prostatakrebs, durchgeführt von Forschern der NYU Grossman School of Medicine und der Harvard T.H. Chan School of Public Health, untersuchte, ob eine pflanzenbasierte Ernährung mit den nach der Behandlung häufig auftretenden Lebensqualitätsproblemen verbunden ist.
Die Wissenschaftler ordneten die Patienten in fünf Gruppen basierend auf dem Anteil pflanzlicher Lebensmittel ein, die sie konsumierten. Die Daten wurden aus der „Health Professionals Follow-Up Study“ analysiert, einer laufenden Untersuchung, die bereits 1986 begann. Die Probanden beantworteten alle vier Jahre einen Fragebogen über die Arten von Lebensmitteln, die sie in welchen Mengen konsumierten. Eine weitere Umfrage, die alle zwei Jahre durchgeführt wurde, bewertete die Häufigkeit von Inkontinenz, Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung einer Erektion und Probleme mit dem Darm, der Energie und der Stimmung.
Pflanzenbasierte Ernährung deutlich gesünder
„Unsere Ergebnisse ergänzen die lange Liste der Gesundheits- und Umweltvorteile des Verzehrs von mehr Pflanzen und weniger tierischen Produkten“, so Studienleiterin Dr. Stacy Loeb. „Sie widerlegen auch eindeutig den historischen Irrglauben, dass der Verzehr von Fleisch die sexuelle Funktion des Mannes fördert, während das Gegenteil der Fall zu sein scheint“.
So konnten die Forscher nachweisen, dass die Männergruppe, die die meisten Pflanzen konsumierte, um 8 % bis 11 % bessere Werte in Bezug auf die sexuelle Funktion im Vergleich zur Gruppe mit dem geringsten Verzehr. Ebenso konnten die Wissenschaftler bis zu 14 % bessere Werte für die Harngesundheit, mit weniger Fällen von Inkontinenz, Obstruktion und Reizung feststellen. Darüber hinaus fanden die Autoren bis zu 13 % bessere Werte in der hormonellen Gesundheit im Vergleich zu der Gruppe mit dem geringsten Verzehr pflanzlicher Lebensmittel.
„Unsere Ergebnisse bieten Hoffnung für diejenigen, die nach Wegen suchen, ihre Lebensqualität nach einer Operation, Strahlentherapie und anderen gängigen Therapien für Prostatakrebs zu verbessern, die signifikante Nebenwirkungen verursachen können“, so Loeb. Mehr Obst und Gemüse und die Reduzierung von Fleisch und Milchprodukten seien ein einfacher Schritt, den Patienten unternehmen könnten.