Ein erholsamer Schlaf ist für eine gesunde Psyche von großer Bedeutung. Gerade Menschen, die an Depressionen oder andere psychische Erkrankungen leiden, haben hiervon oft viel zu wenig. Wie eine Untersuchung von über 11.000 Patienten der Schön Klinik Roseneck am Chiemsee jetzt ergab, könnte eine Lösung in einem stationären Aufenthalt liegen. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher im Journal of Sleep Research.
Krankheiten nehmen Einfluss auf Schlafqualität
Offenbar hilft die klinische Umgebung den Menschen beim Schlaf. Die deutschen Wissenschaftler rund um Klinik-Direktor Ulrich Vorderholzer befragten die Patienten vor ihrem Krankenhaus und nach ihrer Entlassung mit einem Fragebogen. Zu den Fragen zählten auch Informationen zu Schlafgewohnheiten, potenziellen Medikamenten wie Schlafmitteln und inwiefern Probleme beim Einschlafen bestünden. Auch Albträume und nächtliches Erwachen wurden so abgefragt.
Wie Spektrum.de berichtet, ging es den Forschern um die Entwicklung der Schlafqualität während des Klinikaufenthaltes. Dabei nahmen sie eine besondere Rücksicht auf die gestellte Diagnose. Auf diese Weise konnten die Forscher eine gezielte Unterteilung verschiedener Krankheitsbilder vornehmen: Depression, Phobie und Angstzustände, Zwangsstörungen, Ess- und somatoforme Störungen, sowie Traumata wie die Posstraumatische Belastungsstörung. Auch Persönlichkeitsstörungen wie das bekannte Borderline, was medizinisch als emotional instabile Persönlichkeitsstörung bekannt ist, waren Kategorien.
Unterschiede zwischen Angststörungen und Traumata
Die Probanden aus all den untersuchten Gruppen verbanden ihre kurzen oder unruhigen Nächte. So sei die Schlafqualität im Vergleich zu gesunden Menschen deutlich beeinflusst gewesen. Viele Patienten konnten im Laufe ihres Klinikaufenthaltes diese Schlafqualität jedoch deutlich verbessern, und zwar unabhängig von neutralen Faktoren wie Alter, Geschlecht oder Dauer der Behandlung.
Insbesondere Menschen mit Angststörungen und Phobien konnten durch die stationäre Behandlung profitieren. Lediglich die Trauma-Patienten konnten keine nennenswerten Verbesserungen ihrer Schlafqualität erreichen.
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