Eine neue Studie, die von Forschern der Universität von Washington im Fachmagazin Journal of Adolescent Health veröffentlicht wurde, legt nahe, dass der legale Konsum von Marihuana den Konsum von Alkohol, Nikotin und Opiaten verringern würde. Im Rahmen der Studie wurden etwa 12.500 junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 25 Jahren befragt, um ihre Drogenkonsumgewohnheiten zu ermitteln. Den gesammelten Daten zufolge führe die Legalisierung von Weed entsprechend zu einer Abnahme des Alkohol-, Nikotin- und Opiat-Missbrauchs.
Weniger Alkohol und Zigaretten, aber mehr E-Zigaretten seit 2016
Trotz der Tatsache, dass Cannabis jetzt in vielen Ländern für nichtmedizinische Zwecke legal ist, gibt es immer noch einen Mangel an Forschung darüber, wie sich Änderungen der Gesetze nicht nur auf den Cannabiskonsum selbst, sondern auch auf den Konsum anderer Substanzen auswirken können.
Die neue Studie aus den USA wollte daher untersuchen, wie die Liberalisierung der Cannabisgesetze mit Veränderungen beim Konsum von Alkohol, Nikotin und nicht verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln unter jungen Erwachsenen einhergehen kann.
Laut der Auswertung ging die Prävalenz (also die Übermäßigkeit bis zur Erkrankung) von Alkoholkonsum im letzten Monat, des schweren episodischen Trinkens (HED) und des Zigarettenkonsums sowie die Prävalenz des Schmerzmittelmissbrauchs im letzten Jahr zurück. Die Prävalenz des E-Zigarettenkonsums habe hingegen seit dem ersten Jahr der Studienreihe 2016 zugenommen. Das bedeutet, dass die Legalisierung von Cannabis zu nichtmedizinischen Zwecken überraschenderweise zu einem Rückgang des Konsums von Alkohol und Zigaretten sowie des Missbrauchs von Schmerzmitteln geführt hat.
Marihuana bleibt eine Einstiegsdroge
Dies steht im Gegensatz zu den Befürchtungen vieler, dass die Legalisierung zu einem Anstieg des Drogenkonsums auf breiter Front führen würde. Es scheint jedoch so zu sein, dass die Menschen Cannabis als Ersatz für schädlichere Substanzen verwenden, bzw. Gras als Einstiegsdroge verwenden. So heißt es in der Studie: „Über alle Jahre und Altersgruppen hinweg war die Prävalenz des Konsums anderer Substanzen als Cannabis bei gelegentlichen und häufigen Cannabiskonsumenten höher als bei Nichtkonsumenten von Cannabis.“
Entsprechend scheint es möglich, dass die Legalisierung von Cannabis dazu geführt hat, dass die Menschen ihren Drogenkonsum insgesamt neu bewerten und Entscheidungen treffen, die besser für ihre Gesundheit sind. In jedem Fall wäre der unerwartete Rückgang des Konsums von schädlichen Substanzen ein positiver Nebeneffekt der Legalisierung.
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