Großbritannien wird die GAP verlassen, wenn es die EU im März 2019 verlässt, plant aber ab 2019 eine Übergangszeit von fünf Jahren.
Michael Gove, britischer Landwirtschafts- und Umweltminister, kündigte Pläne während einer Rede auf der Oxford Farming Conference an, die bisherigen Zahlungen an die Bauern nach dem Brexit zu ersetzen. Dieser Plan sieht eine Abkehr von den sogenannten „ungerechten und ineffizienten“ Subventionen vor, die von der Europäischen Union eingeführt worden waren. Mr. Gove versprach, dass die britischen Landwirtschaftsstandards nach dem Brexit nicht in Gefahr befänden, angetastet zu werden. Vor der Veröffentlichung der Landwirtschaftspläne der Regierung, die für Frühjahr geplant ist, sagte er, dass die Bauern Zahlungen für „öffentliche Güter“ erhalten sollen, wie z. B. den Zugang zum Land, die Artenvielfalt und die Bepflanzung von Wiesen.
Der Trend, Geld für die Bereitstellung öffentlicher Güter auszugeben, ist Teil eines Vier-Punkte-Plans, der darin besteht, „den Bauern genügend Zeit zu geben, ihr Geschäftsmodell, wenn notwendig, zu ändern und ihnen dabei behilflich zu sein, dass sie notwendige Investitionen vornehmen und sich auf die Zukunft vorbereiten können“, erklärte er. Britische Landwirte erhalten jährlich rund 3 Mrd. £ (3,37 Mrd. €) aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU. Die Regierung hat zugestimmt, die derzeitigen landwirtschaftlichen Subventionen bis 2022 beizubehalten. Gove sagte, die GAP sei „grundlegend fehlerhaft“ und fügte hinzu: „Eigentümer von Grund und Boden für die Menge an Agrarland zu bezahlen, welches sie besitzen, ist ungerecht, ineffizient und führt zu perversen Ergebnissen.“
Führende Kommentatoren stehen dieser Ankündigung recht positiv entgegen, beschreiben sie zumeist als „ermutigend“, fordern aber noch weitere Informationen. Ein guter Teil der Landwirte wird sich jedoch wahrscheinlich den in Oxford angekündigten neuen Finanzierungsplänen der Regierung widersetzen. Mit dem im Jahr 2015 eingeführten Grundzahlungssystem können alle Landwirte in der EU eine Finanzierung beantragen, die sich nach der Größe des Lands und Bodens richtet, damit sie ihre landwirtschaftliche Tätigkeit fortsetzen können. Befürchtungen, dass das neue System Großgrundbesitzer mit geringeren Beihilfen alleine lasse und Befürchtungen, dass das Brexit-Handelsabkommen die Ernährungssicherheit des Vereinigten Königreichs gefährden könnte, könnten tatsächlich einen massiven Aufschrei seitens der Landwirte auslösen.
Tim Farron, Sprecher der liberal demokratischen DEFRA, gab Gove die Schuld dafür, die Last der Bauern noch weiter erhöht zu haben. „Zahlungen an die Bauern entschädigen allein aus dem Grund, da der Markt kaputt ist und weil Supermärkte und die verarbeitende Industrie die Industrie dominieren und die Landwirte ausbeuten“, reagierte er kurz nach der Rede auf Twitter.
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