Jeder Mensch hat seinen ganz eigenen Geruch. Experten fanden nun heraus, dass der Geruch eine Art Personalausweis ist. Er sagt viel über den menschlichen Körper aus und kann über eine Analyse sogar Aufschluss über das Geschlecht geben. Das beweist nun der Forscher Tommaso Lomonaco, von der Universität in Pisa in einer auf Plos One veröffentlichten Studie.
Der Geruch als menschlicher Fingerabdruck
Der Geruch eines Menschen gleiche laut der Studie einem Fingerabdruck, der einzigartig ist und sich aus diesem Grund auch im Bereich der Kriminaltechnik einsetzen lasse: „Die Wirksamkeit der Verwendung menschlicher flüchtiger organischer Verbindungen (VOCs) als Form der forensischen Beweise wurde mit Hunden für die Reaktion auf den Tatort, die Identifizierung von Verdächtigen und die Standortüberprüfung gut nachgewiesen.“
Lomonaco geht davon aus, dass besonders der Geruch der Hände dabei eine entscheidende Rolle spielt. Um diese These zu überprüfen, entwarf der Wissenschaftler eine Methode, die den Geruch in einen Code verwandelt. Für einen ersten Test nahm er Geruchsproben von 60 Versuchspersonen. Darunter 30 Frauen und 30 Männern. Dabei wurde eine Flüssigkeit verwendet, die den Geruch entsprechend digitalisieren konnte, wie der Chefautor der Studie beschreibt: „Diese Studie verwendete Headspace-Solid Phase Microextraction-Gas Chromatography-Mass Spectrometry (HS-SPME-GC-MS), um menschliche Handgeruchsproben von 60 Personen (30 Frauen und 30 Männer) zu analysieren.“
Handgeruch kann Geschlecht verraten
Das Programm, das auf den Namen Linear Discriminant Analysis (LDA) hört, hatte dann die Aufgabe herauszufinden, welcher Geruch zu welchem Geschlecht gehört. Tatsächlich gelang es durch die neue Methode klare Unterschiede zu erkennen. Wie Lomonaco beschreibt, waren diese überraschend gut: „Die LDA hatte eine Genauigkeitsrate von 96,67 % für weibliche und männliche Probanden. Das gipfelnde Wissen etabliert ein Arbeitsmodell für die Vorhersage von Spenderklassenmerkmalen unter Verwendung von menschlichen Dufthandgeruchsprofilen.“
Er geht davon aus, dass seine Methode in Zukunft von der Kriminaltechnik verwendet werden könnte. Dabei könnten Täter identifiziert oder als solche ausgeschlossen werden. Durch weitere Arbeit und konkretere Suchaufträge an das Programm könnte auch das Alter oder die Abstammung eines Menschen aus seinem Handgeruch gelesen werden.
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