Die Nähe zu Wirtschaften, Bars und Fast-Food-Restaurants könnte das Risiko für die Entwicklung von Herzinsuffizienz erhöhen. Dies legt eine neue Studie aus Großbritannien nahe, die im Fachmagazin „Circulation: Heart Failure“ veröffentlicht wurde. Je näher Menschen an „ready-to-eat“ Lebensmittelverkaufsstellen angebunden sind, desto wahrscheinlich ist demnach eine Erkrankung.
Hohes Essensangebot erhöht Risiko
Die Probanden wurden auf ihre Exposition gegenüber drei Arten von Lebensmittelumgebungen – Pubs oder Bars, Restaurants oder Cafeterias und Schnellrestaurants – bewertet, wobei die Exposition durch die Nähe und Dichte von „ready-to-eat“ Verkaufspunkten bestimmt wurde. Insgesamt dokumentierten die Wissenschaftler fast 13.000 Fälle von Herzinsuffizienz während eines 12-jährigen Follow-up-Zeitraums auf Basis der UK Biobank, einer umfangreichen Datenbank mit Gesundheitsinformationen für mehr als 500.000 Erwachsene im Vereinigten Königreich. Besonders auffällig waren die Ergebnisse bei den Teilnehmern in den dichtesten Gebieten, in denen 11 oder mehr solcher Essens-Angebote vorzufinden waren. Hier konnten die Forscher ein um 16 % höheres Risiko für Herzinsuffizienz im Vergleich zu denen feststellen, die keine Lebensmittelumgebungen in der Nähe ihres Zuhauses hatten.
„Unsere Studie hebt die Bedeutung der Berücksichtigung der Lebensmittelumgebung in der Ernährungsforschung hervor“, kommentiert Dr. Lu Qi, einer der Hauptautoren der Studie in einer Pressemitteilung. „Die meisten bisherigen Forschungen zur Beziehung zwischen Ernährung und menschlicher Gesundheit konzentrierten sich auf die Qualität der Lebensmittel und vernachlässigten die Auswirkungen der Lebensmittelumgebung.“
Erwartete Ergebnisse
Bei ihren Untersuchungen stellten die Forscher zudem fest, dass auch die Bildung und weitere Infrastruktur eine Rolle bei der Bildung von Krankheiten in diesem Zusammenhang spielt. Die Assoziation zwischen Lebensmittelumgebungen und einem erhöhten Risiko für Herzinsuffizienz war demnach bei Menschen, die keinen Hochschulabschluss hatten und in städtischen Gebieten ohne Zugang zu Einrichtungen für körperliche Aktivität wie Fitnessstudios oder Sportzentren lebten, stärker.
Die Forscher hatten nach eigenen Aussagen ihre Ergebnisse bereits erwartet, „weil frühere Studien darauf hingewiesen haben, dass die Exposition gegenüber verzehrfertigen Lebensmitteln mit dem Risiko anderer Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit verbunden ist, die auch das Risiko einer Herzinsuffizienz erhöhen können“.
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