Selbstfahrende Autos sind schon lange keine abstrakte Zukunftsvision mehr. In Deutschland arbeiten Autohersteller, Kommunikations- und IT-Unternehmen seit Jahren an einer Technologie, mit der die Rolle des Autofahrers überflüssig werden könnte. Deutschland ist nimmt hierbei eine Vorreiterrolle ein.
Bereits seit 2011 arbeitet Google an der Technik des vollkommen autonomen Fahrens. Inzwischen beteiligen sich Dutzende Unternehmen an der Forschung und ersten Testbetrieben: Tesla, Apple, Samsung und eben auch Dienstleister wie Uber. Doch auch die deutsche Autoindustrie forscht mit Hochdruck zu der Technik für selbstfahrende Autos. Das ist zumindest das Ergebnis einer 2017 vorgestellten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Deutschland gehört zu den Vorreitern in Sachen selbstfahrende Autos
Google ist Vorreiter in Sachen autonomes Fahren. Schon seit 2011 arbeitet das Unternehmen intensiv an an einer Technik, mit der Automobile ohne menschlichen Fahrer auskommen. Mittlerweile beteiligen sich etliche Unternehmen an dieser Forschung und es gibt eine Reihe an Testbetrieben. Neben Tesla, Apple und Samsung testet auch das Dienstleitungsunternehmen Uber Szenarien mit selbstfahrenden Autos. Was aufgrund eines tödlichen Unfalls in der jüngsten Vergangenheit für ein weltweites Medienecho gesorgt hat.
Auch die Deutsche Bahn hat bereits einen Mini-Bus entwickelt, der komplett ohne Pedale und Lenkrad auskommt. Getestet wird das selbstfahrende Auto seit einem Jahr in Bad Birnbach. Dort wird er im Öffentlichen Nahverkehr eingesetzt, allerdings bisher aus Sicherheitsgründen nur im Schritttempo. Die deutsche Autoindustrie arbeitet mit Hochdruck an der Entwicklung eigener Technologien, was sich vor allem an der Anmeldung von Patenten deutlich ablesen lässt. Zur Zeit stammen 52 Prozent aller Patente weltweit, die im Zusammenhang mit autonomen Fahren stehen, aus Deutschland. Spitzenreiter sind die deutschen Konzerne Audi, Continental und Bosch, Google hingegen belegt nur Platz 10.
Förderung durch das Bundesforschungsministerium
Auch das Bundesforschungsministerium investiert in Forschungsprojekte zu selbstfahrenden Autos. Seit 2015 wurden Fördergelder in Höhe von etwa 100 Millionen Euro für entsprechende Forschungsprojekte bewilligt. Damit verfolgt die Bundesregierung eine Strategie für einen langfristigen Umstieg auf automatisierte und voll vernetzte Mobilität. Aus diesem Grund wird bereits jetzt in mehr als 20 Standorten in Deutschland zu intelligenter Mobilität geforscht. Auf mehreren Strecken testen Universitäten, Autohersteller, Zulieferer und Telekommunikationsfirmen ihre Technologien. Noch in diesem Jahr sollen fünf weitere Teststrecken in Betrieb genommen werden.
Im Fokus stehen der Öffentliche Nahverkehr und Innenstadtverkehr
Neben der Deutschen Bahn hat vor allem das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) einen besonders großen Anteil an der Erforschung und Entwicklung selbstfahrender Fahrzeuge. In Zusammenarbeit mit den Berliner Verkehrsbetrieben testen Forscher und Ingenieure, wie sich automatisierte Fahrzeuge im Öffentlichen Nahverkehr zum Einsatz kommen können. Gemeinsam mit VW und anderen Technologie-Unternehmen arbeiten sie außerdem an Szenarien, die den Verkehr in Innenstädten hinsichtlich der Möglichkeiten selbstfahrender Autos genauer untersuchen sollen.
Aktuell stellte das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) ihr neuestes Vorhaben vor. An der RWTH Aachen verkündeten sie, dass sieben deutsche Universitäten gemeinsam mit Technologiekonzernen bis 2020 selbstfahrende Autos auf Elektrobasis entwickeln wollen. Auch hier soll das Fahrzeug ganz ohne Lenkrad auskommen. Ziel ist es, dass das Fahrzeug ganz ohne menschliches Einwirken auskommt. „Das Fahrzeug muss ohne menschliche Hilfe aus sicherheitskritischen Situationen immer in einen sicheren Zustand übergehen können“, sagte Lutz Eckstein, Gesamtkoordinator am ika.