Regelmäßige Gesundheitschecks werden immer wieder empfohlen. Dass es sich hierbei auch um eine wirksame Maßnahme handelt, beweist nun eine neue Studie aus Großbritannien. Die Studie, die im Fachmagazin BMC Medicine veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Teilnahme an einer Gesundheits-Untersuchung mit signifikant niedrigeren Diagnoseraten für mehrere Krankheiten verbunden ist.
Bessere Raten bei verschiedensten Krankheitsbildern
Die Forscher fanden heraus, dass die Teilnehmer, die einen solchen Termin im britischen Gesundheitssystem NHS wahrgenommen hatten, eine 19 % niedrigere Rate bei der Diagnose von Demenz, eine 23 % niedrigere Rate bei der Diagnose von akutem Nierenversagen und eine 44 % niedrigere Rate bei der Diagnose von Leberzirrhose aufwiesen. Darüber hinaus hatten die Empfänger des NHS-Checks ein um 23 % niedrigeres Risiko, an einer beliebigen Ursache zu sterben.
In einer Pressemitteilung schreiben die Wissenschaftler:
„Der NHS-Gesundheitscheck ist ein präventives Screening-Programm, mit dem Personen mit einem Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfall, Diabetes und Nierenerkrankungen ermittelt werden sollen. Gesunde Erwachsene im Alter von 40 bis 74 Jahren werden zu einem Termin eingeladen, bei dem grundlegende körperliche Untersuchungen und eine Umfrage zum Gesundheitsverhalten durchgeführt werden. Den Teilnehmern wird dann maßgeschneiderte Unterstützung angeboten, um das Auftreten der untersuchten Krankheiten zu verzögern oder zu verhindern“.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass präventive Screening-Programme einen erheblichen Faktor im öffentlichen Gesundheitswesen darstellen. Die Autoren weisen jedoch darauf hin, dass es möglicherweise eine Selbstselektions-Bias in den Ergebnissen gibt, da Teilnehmer von Screening-Programmen in der Regel gesünder sind als diejenigen, die nicht teilnehmen. Allerdings wählten die Forscher nach eigenen Angaben die Probanden bewusst so, dass die Kontrollhälfte der Kohorte die Auswirkungen diese Voreingenommenheit reduzieren sollte.
Gegenüberstellung ähnlicher Probanden
Die Wissenschaftler nutzten Daten von 97.204 Teilnehmern der UK Biobank, um die Zusammenhänge zwischen der Teilnahme an einem NHS-Gesundheitscheck und dem Sterberisiko oder einer zukünftigen Diagnose von 14 verschiedenen Gesundheitszuständen zu untersuchen. Die Teilnehmer wurden zwischen 2006 und 2010 rekrutiert, wobei 48.602 Mitglieder der Kohorte zwischen Januar 2008 und Juni 2016 einen Gesundheitscheck-Termin wahrgenommen hatten. Jeder Teilnehmer, der an einem Termin teilgenommen hatte, wurde mit einem Teilnehmer abgeglichen, der keinen Termin wahrgenommen hatte, aber ähnliche Merkmale wie demografische Daten und Gesundheitsverhalten aufwies. Die Gesundheitsakten wurden über neun Jahre auf Krankheitsdiagnosen überprüft.
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