Die Lebenserwartung auf der Erde wird in den kommenden Jahrzehnten deutlich zunehmen, so eine aktuelle Studie der Universität Washington. Bis zum Jahr 2050 soll die globale Lebenserwartung im Durchschnitt um fast fünf Jahre ansteigen. Dieser Trend ist größtenteils auf öffentliche Gesundheitsmaßnahmen zurückzuführen, die die Überlebensraten bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, COVID-19 und verschiedenen übertragbaren Krankheiten verbessert haben.
Menschen werden älter und bleiben länger gesund
Die Forscher der sogenannten Global Burden of Disease Study (GBD) haben für ihre Prognose die Mortalitätsraten, die verlorenen Lebensjahre durch vorzeitigen Tod und Behinderung sowie die gesunde Lebenserwartung für 204 Länder und Territorien von 2022 bis 2050 berechnet. Demnach soll die durchschnittliche Lebenserwartung weltweit von 73,6 Jahren im Jahr 2022 auf 78,1 Jahre im Jahr 2050 steigen, ein Zuwachs von 4,5 Jahren. Die gesunde Lebenserwartung, also die Jahre, die ein Mensch bei guter Gesundheit leben kann, werde sich im selben Zeitraum von 64,8 auf 67,4 Jahre erhöhen.
„Zusätzlich zu einem Anstieg der Lebenserwartung insgesamt haben wir festgestellt, dass sich die Unterschiede in der Lebenserwartung zwischen den Regionen verringern werden“, erklärt Dr. Chris Murray, Leiter des Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) an der Universität Washington in einer Pressemitteilung. So würden die größten Zuwächse in Regionen mit aktuell niedriger Lebenserwartung zu verzeichnen sein. „Dies ist ein Indikator dafür, dass die gesundheitlichen Ungleichheiten zwischen den einkommensstärksten und einkommensschwächsten Regionen zwar bestehen bleiben bestehen bleiben, aber die Unterschiede schrumpfen, wobei die größten Zuwächse in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara erwartet werden.“
Risikofaktoren könnten reduziert werden
Laut der Studie wird der Hauptfaktor für die Verlängerung der Lebenserwartung die Prävention und Behandlung von nicht-übertragbaren Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Leiden, Krebs und Diabetes sein. Zusätzlich gebe es noch mögliche Maßnahmen, die Risikofaktoren wie Fettleibigkeit, Bluthochdruck und ungesunde Ernährung betreffen. Sollten hier Verbesserungen erreicht werden, so könnte sich die globale Krankheitslast bis 2050 um 13,3% zu reduzieren.
„Es gibt eine riesige Chance für uns, die Zukunft der globalen Gesundheit zu beeinflussen, indem wir diesen steigenden Stoffwechsel- und Ernährungsrisikofaktoren zuvorkommen, insbesondere jenen, die mit Verhaltens- und Lebensstilfaktoren wie hohem Blutzucker, hohem Body-Mass-Index und hohem Blutdruck zusammenhängen“, so Murray weiter.