
Forscher haben ein Eis aus fast ausschließlich regulärem Wasser entwickelt, das nicht schmilzt. Die Biochemiker der University of California tauften ihre Erfindung Super-Eis und veröffentlichten ihre Ergebnisse im Magazin Sustainable Chemistry & Engineering.
Ein wiederverwendbares Kühlmedium aus 90 % Wasser
Laut den Wissenschaftlern soll die neue Eisform umweltfreundlich sein und sich sogar wiederverwenden lassen. Auf Temperaturveränderungen reagiert das Material mit einer Änderung seiner Farbe. „Wenn normales Eis schmilzt, lässt es sich nicht wiederverwenden. Wir hatten die Idee, ein wiederverwendbares Kühlmedium zu entwickeln“, so Professor Gang Sun des Department of Biological and Agricultural Engineering in einer Mitteilung.
Genau diese Idee haben die Forscher nun augenscheinlich in die Tat umgesetzt. Der Wasser-Mix beinhaltet tatsächlich zu 90 % reguläres Süßwasser, aus einem herkömmlichen Wasserhahn. Mithilfe von Zusatzstoffen wird das Wasser in eine Art Gel gewandelt, das auch hohen Belastungen standhält. „Man kann das Eis 13 Stunden lang zum Kühlen nutzen. Danach sammelt man es ein, spült es mit etwas Wasser oder Desinfektionsmittel ab, stellt es wieder in den Kühlschrank und bereitet es so für den nächsten Einsatz vor“ so Sun.
Flexibel und umweltfreundlich
Dabei ist das Gelee äußerst flexibel und muss nicht in feste Formen gepresst werden, wie es bei herkömmlichem Eis der Fall wäre. So sollen sich die neu entwickelten Eiswürfel in jede beliebige Form schneiden lassen. Durch die Farbveränderung reicht ein einfacher Blick zudem bereits aus, um zu erkennen, wie kalt das Super-Eis noch ist.
Ihre Erfindung soll nun vom Labor in den Markt kommen. Hierfür hoffen die Forscher noch auf Unterstützung aus der Wirtschaft. Besonders bei der Kühlung von sensiblen Lebensmitteln wie etwa Fisch und Fleisch wird nach wie vor auf herkömmliches Eis gesetzt, das irgendwann jedoch schmilzt und dann zu Abwasser wird. Die Hersteller und Lieferketten benötigen dann wieder frisches Eis. Mit dem Super-Eis soll nun deutlich mehr Nachhaltigkeit in den Handel und den Umgang mit Lebensmittel fließen.
Bild von Наталья Коллегова auf Pixabay