Insekten und Spinnentiere sind die artenreichsten Tiere. Vor kurzem entdeckten Forscher nun eine neue Vogelspinnenart. Das Tier ähnelt anderen ihrer Gattung, weist jedoch ein besonderes Merkmal auf – sie hat goldene Haare.
Eine neue Tarantel-Art
Alireza Zamani und Rick West arbeiteten mit der University of Turku zusammen und machten sich auf die Suche nach neuen, bisher unbekannten Spinnenarten. In diesem Jahr wurden die Forscher im Iran fündig. In ihrer Studie, die sie über die Plattform ZooKeys veröffentlichten, teilten sie Bilder und Daten des bisher unbekannten Tieres.
Bereits auf den ersten Blick zeigt sich, dass es sich um eine Vogelspinne (Tarantel) handelt. Die Forscher gaben ihr den Namen Persische Goldtarantel (Chaetopelma persianum). Zamani, der Chefautor beschreibt, dass es sich um ein Weibchen handelt und wo das Exemplar entdeckt wurde:
„Eine neue Art, Ch. Persianum sp. nov. wird anhand eines einzigen weiblichen Exemplars beschrieben, das im Nordwesten des Iran gesammelt wurde und den östlichsten Nachweis der Gattung innerhalb ihres gesamten bekannten Verbreitungsgebiets darstellt.“
Ein goldenes Exemplar
Die beiden Forscher wählten den Namen aus einem bestimmten Grund. Die Vogelspinne besitzt nämlich goldene Haare am gesamten Körper, was bei Spinnen bisher noch nie beobachtet wurde.
For this #Tarantula Appreciation Day, let's welcome the Persian Gold Tarantula (Chaetopelma persianum), our most recently described #newspecies in @ZooKeys_Journal!
Guest blog post: https://t.co/YSW4sRQuol
Article: https://t.co/X6soKRe16r pic.twitter.com/JMbEGVrnFh— Alireza Zamani (@Arachno_AZ) August 8, 2023
Das Weibchen misst stolze 3,7 Zentimeter und lebte in einer Höhle, wie es für Vogelspinnen ihrer Art üblich ist. Das beschreibt Zamani in der Studie: „Chaetopelma-Arten sind fossile Vogelspinnen, die in Höhlen oder in mit Seide ausgekleideten Kammern leben, die unter großen Steinen und Felsbrocken sowie in den trockenen Außenwänden alter Häuser und Brunnen angelegt sind.“
Da die Gattung Chaetopelma relativ klein ist, sind die Forscher froh, ein bisher unbekanntes Exemplar entdeckt zu haben. Sie gehen jedoch davon aus, dass die Tiere in einem weitaus größeren Gebiet leben als bisher angenommen. Denn bisher wurden sie ausschließlich im Mittelmeerraum gesichtet. Zwischen dem neuen und den bisherigen Fundorten, an denen Spinnen der Gattung Chaetopelma gesichtet wurden, liegen rund 350 Kilometer.
Die Biologen halten es für wahrscheinlich, dass die Tiere auch in der Türkei, Syrien oder im Irak vertreten sind. Die Forscher planen weitere Untersuchungen, um neue Erkenntnisse darüber zu erhalten, wie sich die Tiere verbreitet haben. Mögliche Fundorte wollen man allerdings zum Schutz der Spinnen geheim halten.
Bild von Winkelmann auf Pixabay