Sich eines Tages wie James Bond fühlen, das könnte dank BMW bald Wirklichkeit werden. Auf der CES präsentiert der Autobauer den Prototypen des iX M60, der mittels Knopfdruck seine Farbe ändern kann. Möglich wird dies über eine Adaption der E-Paper-Technik, die das Auto zu einem fahrenden Chamäleon macht. Tatsächlich sollen sich die Münchner von Hollywood inspiriert haben lassen.
Die Spannung bestimmt Muster und Farben
Zu sehen ist das Spektakel aktuell in Las Vegas. In Graustufen verändert das Auto auf erstaunliche Art und Weise seine Farbe. Im offiziellen Video von BMW ist zu sehen, dass der Farbwechsel relativ flexibel gehandhabt werden kann. So obliegt es der jeweiligen Einstellung, eine unterschiedliche Zeitdauer anzusetzen oder Muster auf das Auto zu projizieren.
Möglich wird dies dank einer speziellen Folie mit elektronischer Tinte, auch als E-Ink bezeichnet wird. Im Grunde genommen handelt es sich um keine allzu neue Technologie. Schließlich setzen auch herkömmliche E-Book-Reader wie etwa der Kindle von Amazon auf diese digitale Tinte. Dass man damit nun ein ganzes Auto beklebt, ist jedoch neu.
Die Folie wurde mit einem Lasercutter zunächst in unterschiedliche Segmente unterteilt und dann auf dem Fahrzeug an den Rundungen verklebt. Am Ende kann man sich das ganze als ein aufwendiges Verkleben von kleinen Dreiecken in ein Polygonmuster vorstellen.
Reelle Anwendung womöglich als Sonnenschutz
Anders dürfte sich die Technologie aktuell kaum an das Fahrzeug bringen lassen, schließlich sind derartige Folien aufgrund ihres Aufbaus relativ steif. Innerhalb der Folie sitzen zahlreiche Mikrokugeln, die sich durch Spannung steuern lassen. Diese Kügelchen sind auf der einen Seite schwarz und auf der anderen Seite weiß bemalt. Durch eine bewusste Manipulation der Spannung können die Mikrokuren unterschiedlich voneinander bewegt werden, was diverse Graustufen erst ermöglicht.
Während die Technologie selbst außerordentlich erfolgreich funktioniert, so wird man in naher Zukunft wohl noch lange nicht viele farbwechselnde Autos in den Straßen sehen. Schließlich ist der Aufwand der Installation erheblich und auch eine regelmäßige Nutzung scheint aufgrund der sensiblen Natur der Folien kaum realisierbar. So vermutet Heise, dass man selbst bei einem kleinen Parkplatzrempler womöglich das gesamte Karosserieteil komplett erneuern müsse. So darf der CES-BMW wohl zunächst als Marketing-Gag verstanden werden. Jedoch weist das Unternehmen selbst darauf hin, dass man die Technologie womöglich auch als Sonnenschutz verwenden könnte.
BMW-Fans mit dem nötigen Kleingeld dürften sich aber auf eine ganz neue Facette im Fahrzeug-Design freuen. „Damit geben wir dem Fahrer die Freiheit, verschiedene Facetten seiner Persönlichkeit oder auch die Freude an Vielfalt nach außen zu tragen und auf jeder Fahrt neu zu definieren“, so Stella Clarke, Leiterin des Projekts BMW iX Fow featuring E Ink. „Das Fahrzeug wird dann, ähnlich wie Mode oder die Status-Anzeigen auf Social-Media-Kanälen, zu einem Botschafter unterschiedlicher Stimmungslagen und Situationen des täglichen Lebens.“
Bildquelle: BMW