Riesenschildkröten können bis zu 100 Jahre alt und dabei bis zu 250 Kilogramm schwer werden. Zurzeit leben nur noch zwei Arten von ihnen auf der Welt. Die Galapagos- und die Aldabra-Riesenschildkröte. Sie sind wie viele andere Tierarten auch aufgrund des schwindenden Lebensraums und dem Klimawandel vom Aussterben bedroht.
Artenschutz dank Genomforschung
Ein Team aus Forschern hat es nun geschafft ein Genom einer Aldabra-Riesenschildkröte zu sequenzieren, das Ergebnis ist fast lückenlos. Die Forscher erhoffen sich, dass die Daten in ein Artenschutzprogramm fließen werden. Denn um die Tiere in einem Programm vor dem Aussterben zu bewahren, ist es wichtig so viel wie möglich über sie herauszufinden.
Durch weitere genetische Untersuchungen könnten Wissenschaftler nicht nur einen Schutzschirm auf die Beine stellen, sondern auch Krankheiten der Tiere vorbeugen und behandeln. Außerdem sollen die künftig untersuchten Genome der Schildkröte Aufschluss über die Größe und das Alter der Tiere geben. So könnte durch weitere Forschung ein Gen entdeckt werden, das für den Riesenwuchs der Tiere verantwortlich ist.
Die Forscher berichteten in ihrer Studie darüber, dass sich die Genome mit denen „klassischer“ Schildkröten überschneidet. „Wir haben festgestellt, dass der größte Teil des Genoms anderen bekannten Genomen von Vertretern aus der Ordnung der Schildkröten ähnlich ist“, so Studienleiter Gözde Çilingir. „Alle heute existierenden Schildkrötenarten sind evolutionär eng miteinander verwandt, und daher werden unsere Daten nicht nur für die Aldabra-Schildkröte, sondern für alle ostafrikanischen und madagassischen Schildkröten von großem Nutzen sein.“
Forscher entdecken Mutation
Bei den bisherigen Untersuchungen wurden Genome von 30 wild lebenden Tieren der Aldabra-Riesenschildkröten, mit denen aus dem Züricher Zoo verglichen. „Die Ergebnisse sind für das Management der genetischen Vielfalt und die Bemühungen zur Wiederansiedlung relevant.“ Sie zeigten nicht nur eine Verwandtschaft der Tiere, sondern gaben auch Aufschluss darüber, wo die Tiere geboren waren, oder wo sie vor ihrer Gefangenschaft lebten.
Die Autoren berichteten auch von einer Mutation, die es zu beobachten gilt. Möglicherweise könnte diese Mutation zu einer Erkrankung der Tiere führen, auf die Wissenschaftler bisher noch nicht gestoßen sind. Die Forscher erhoffen sich nun, dass dank ihres veröffentlichten Genoms der Artenschutz der Riesenschildkröten vorangetrieben werden kann.