Viren gehören zum Leben der Menschen dazu. Sowohl gute als auch bösartige Exemplare entwickeln sich immer weiter und sind deshalb immer wieder ein beliebtes Forschungsobjekt.
Vor kurzem entdeckte ein Forschungsteam der University of Massachusetts bisher unbekannte Viren. Diese sind nicht nur durch ihre besondere Form, sondern auch durch ihre Größe aufgefallen. Das Team hinter Matthias Fischer veröffentlichte die Untersuchungsergebnisse über das Wissenschaftsmagazin bioRxiv.
Große Vielfalt am Waldboden
Für ihre Studie erforschten die Wissenschaftler einen Waldboden an der US-Ostküste. Hier nahmen sie einige Bodenproben an verschiedenen Stellen, welche anschließend im Labor untersucht wurden, wie Chefautor Matthias Fischer in der Studie beschreibt: „Wir haben für diese Studie ein Waldboden-Ökosystem ausgewählt, da Böden dafür bekannt sind, komplexe mikrobielle Gemeinschaften zu beherbergen.“
This is what viral diversity looks like!https://t.co/FJbr5a2ujG
Together with our EM wizard Ulrike Mersdorf at @mpi_mr_hd and Jeff Blanchard at @UMassAmherst,
I am thrilled and proud to present our latest work on virus-like particles on soil! (1/7) pic.twitter.com/kzn4vtBI59— Matthias Fischer (@the_fischer_lab) July 1, 2023
Bei ihren Untersuchungen wurden die Forscher überrascht. Die Proben zeigten zahlreiche, bisher unbekannte Riesenviren, berichtet das Team: „Die Analyse zeigte 16 neuartige Riesenviren. Dazu gehörten Verwandte von Mischen-Mid-Viren, Tupanviren und Klosneuviren, für die wir potenziell passende VLP-Typen fanden: große eiförmige, tailedische ikosaedrische und einfache oder faserförmige icosaedrische Teilchen.“
Eine besondere Formenvielfalt
Neben der Anzahl neuentdeckter Viren, lieferten auch einzelne Formen eine Überraschung. So ähneln einige von ihnen einem Stern, andere einem Fünfeck. Ein bisher vollkommen neuer Virus ist durch spezielle Schwänze und Ecken besonders auffällig, die eine bisher unbekannte Form offenbaren. Die Forscher beschreiben die Art als Verwandten der „Supernova“:
„Der verwandte, aber ausgeprägte „Supernova“-Morphtyp hatte eine kugelförmige äußere Kapsidschicht mit einem Durchmesser von 490 nm und einen isometrisch aussehenden inneren Kapsid mit einem Durchmesser von 380 Nanometer.“
In ihrer Studie veröffentlichten die Forscher zahlreiche Bilder der neuen Viren-Arten und beschreiben, dass sowohl die Anzahl als auch die Formen der Exemplare eine kleine Sensation sind. Sie gehen davon aus, dass der Boden voll von bisher unerforschten Virenstrukturen ist, und wünschen sich weitere Untersuchungen in diesem und anderen Waldgebieten.
Bild von Aneta Esz auf Pixabay