Kiffen gegen Epilepsie? Laut einer veröffentlichten Studie aus New York könnte eine gezielte Epilepsie-Therapie mit Cannabis tatsächlich funktionieren. Der CBD-Wirkstoff soll sogar dabei helfen können, behandlungsresistente Anfälle zu reduzieren.
CBD blockiert Epilepsie-Auslösemolekül LPI
Unter der Leitung von Forschern der School of Medicine von der Universität in New York trugen Wissenschaftler Untersuchungen zur Behandlung von Epilepsie zusammen, die am 13. Februar in der Zeitschrift Neuron veröffentlicht wurden.
Die Studie zeigt eine bisher unentdeckte Weise, wie Cannabidiol (CBD) Anfälle bei vielen behandlungsresistenten Formen der Epilepsie reduzieren kann. So soll der Wirkstoff Signale blockieren, die von einem Molekül namens Lysophosphatidylinositol (LPI) übertragen werden. LPI befindet sich in den Neuronen im Gehirn und kann bei Epilepsie über die Funktion von Nervensignalen Anfälle bei Patienten auslösen. Bisher waren viele Formen der Krankheit behandlungsresistent.
Mit der neuen Studie bestätigen die Ergebnisse der Forscher frühere Erkenntnisse über die Fähigkeit von CBD, die Epilepsie-auslösenden LPI Nervensignale in der Hirnregion zu blockieren. Die Erkenntnisse seien nicht nur in Tierversuchen, sondern auch bei Patienten mit behandlungsresistenten Epilepsien aufgetreten. Damit belegen die Wissenschaftler, dass CBD potenziell Anfalls-hemmend wirkt, indem es die synaptischen Effekte von LPI aussetzt. Das zugehörige Cannabidiol ist eine nicht euphorisierende Substanz, die in Cannabis vorkommt und zusammen mit dem psychoaktiven Wirkstoff THC in der Pflanze auftritt.
Kann CBD die Krankheit therapieren?
Das Team um Mitautor der Studie, Evan Rosenberg von der New Yorker Universität, sieht damit in CBD ein mögliches Therapeutikum zur Kontrolle von Krampfanfällen bei behandlungsresistenten Epilepsiepatienten, die wahrscheinlich aufgrund der LPI-Wirkungen auf die Substanz ansprechen.
„Unsere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Hyperaktivität eine LPI-gesteuerte synaptische Enthemmung auslösen könnte, die die Schwelle für wiederkehrende Anfälle weiter senkt“, so Rosenberg. „Durch die Wiederherstellung der Häufigkeit von GABAAR-Clustern könnte CBD die Wirksamkeit von Benzodiazepinen wiederherstellen und so zur klinischen Wirksamkeit von CBD in der Kombinationstherapie mit Benzodiazepinen beitragen.“
Die amerikanischen Forscher sind dabei nicht die Ersten, die diese Wirkung nachweisen: frühere Modelle ziehen die Möglichkeit von CBD als Behandlung gegen epileptische Anfälle bereits in Betracht. Nun hofft das Team um Rosenberg künftig weitere Untersuchungen zu den Therapiemöglichkeiten von Epilepsie mittels CBD erlangen zu können, um gerade Patienten mit einer sonst behandlungsresistenten Form helfen zu können.
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