Ein gesunder Lebensstil mit abwechslungsreicher Ernährung und genügend Bewegung beugen Übergewicht und Depressionen vor. Forscher fanden nun heraus, dass regelmäßige kurze Aktivitäten auch das Krebsrisiko senken können. Ihre Untersuchungsergebnisse veröffentlichten sie in einer Studie im Wissenschaftsmagazin Jama Oncology.
Wenig kann viel bewirken
In der Veröffentlichung beschreiben Emmanueal Stamatakis und seine Kollegen von der University of Sydney, dass bereits dreieinhalb Minuten tägliches intensives Gehen das Krebsrisiko um 18 Prozent reduzieren kann. Um das Krebsrisiko von Menschen langfristig untersuchen zu können, begleiteten die Forscher im Rahmen einer Langzeitstudie 22.398 Personen über sieben Jahre hinweg. Die Probanden hatten sich freiwillig gemeldet und gaben an, bisher kaum Sport getrieben zu haben.
Alle Testpersonen hatten innerhalb der sieben Jahre die Aufgabe, sich täglich für mindestens ein bis zwei Minuten lang zu bewegen. Dabei sollten sie entweder zügig gehen, joggen oder Treppen steigen. Die Wissenschaftler beschreiben, dass es sich bei den Übungen nicht um eine gezielte Sportart handeln sollte, sondern um „energische Bewegungen“. Ziel war es sowohl den Blutdruck als auch den Kreislauf der Personen schnell anzuregen. Um nachweisen zu können, dass die Teilnehmer ihr Sportintervall wirklich abgeschlossen hatten, sollten sie dabei eine Messung am Handgelenk durchführen.
Krebsrisiko deutlich gesenkt
Ärzte und Forscher untersuchten alle Probanden vor und nach der Studie. Dabei ermittelten sie das Risiko verschiedener Krebsarten. Das Ergebnis ihrer Untersuchungen war beeindruckend. Bei jedem Probanden, der erfolgreich mitgearbeitet hatte, wurde das Krebsrisiko um ein Drittel gesenkt. Chefautor Stamatakis beschreibt „eine Reduzierung des gesamten Krebsrisikos von 17 bis 18 Prozent. Tägliche Aktivitäten von 4,5 Minuten waren mit einer Verringerung der aktivitätsbedingten Krebsinzidenz um 31 % bis 32 % verbunden.“
Das Team schlussfolgert, dass dieser „Mini-Booster“ weitere Wirkungen auf die Gesundheit der Menschen hat. Beispielsweise könnten sich die regelmäßigen Aktivitäten auch positiv auf Herz und Kreislauf auswirken. Stamatakis plant nun weitere Studien zu diesem Thema und wünscht sich, dass die Menschen so zu mehr Bewegung und einem gesunden Lebensstil angeregt werden können.
Bild von Daniel Reche auf Pixabay