Mitglieder der LGBTQ-Community hatten es in der Vergangenheit nicht immer leicht. Doch unter Trump wurde es in Amerika noch schlimmer. Dass das nicht nur eine gefühlte Warheit ist, belegen jetzt neue Studien, die sich mit der Situation von LGBTQ-Mitgliedern unter seiner Regierung beschäftigen.
Studie belegt negative Auswirkungen von Trumps Amtszeit auf LGBTQ
Wie Adrienne Grzenda, Assistent für Psychiatry und Bio-Verhaltenswissenschaften der UCLA und eine der führenden Autoren der Studie gegenüber NBC sagte, seien „jedermanns schlimmsten Albträume wahr geworden.“
Sie fanden heraus, dass während Trumps Regierung, die mentale Gesundheit von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgendern deutlich abgenommen hat. Während LGBTQ-Mitglieder schon vorher oft mit Stress, Angststörungen und Depressionen zu kämpfen hatten, sahen die Forscher einen starken Anstieg dieser Symptome. Grzenda sagte, dass sie bei ihren Klienten immer mehr Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit sah.
Zwar ließe sich ein direkter Zusammenhang nur schwer beweisen, jedoch sei eine Assoziation zwischen der Wahl von Donald Trump und dem Anstieg von mentalen Gesundheitsproblemen in der LGBTQ-Community sehr wahrscheinlich. Grzanda zufolge waren es vordergründig die Bisexuellen und Transgender in Amerika, die die Auswirkungen zu spüren bekommen haben.
Schon vor Trumps Regierungszeit war es in den USA nicht einfach für LGTBQ-Mitglieder. So sprach sich Mike Pence noch im Wahlkampf öffentlich gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und andere LGTBQ-Rechte aus. Mit Trumps Aufstieg und seiner Wahl zum Präsidenten wurde es noch schwerer. Er erließ mehrere Gesetze und Änderungen, die Menschen mit einer anderen sexuellen Ausrichtungen ausstieß und diskriminierte. So verhöhnte Trump LBGTQ-Mitglieder in der Armee, entzog die Schutzrechte von Transgender-Studenten und machte Pläne zur Volkszählung von LGBTQ-Mitgliedern rückgängig.
Und sogar jetzt, nach der Trump-Ära, verschlechtere sich die Lage der LGBTQ-Community laut Studie in manchen Bereichen.
Schere in Mentaler Gesundheit von LGTBQ und Nicht-LGBTQ-Mitgliedern steigt
Die Studie, die im Dezember im Journal Economics und Human Biology veröffentlicht werden soll, zeigt wie „extremer mentaler Stress“ alle 30 Tage unter den Mitgliedern stieg. Für die Studie, die von Masanori Kuroki, einem Professor für Economics an der Arkansas Tech University in Hauptverantwortung betrieben wurde, interviewten die Soziologen zwischen 2014 und 2020 mehr als eine Million Menschen.
Die Erkenntnisse sollten für das Behavioral Risk Factor Surveillance System der amerikanischen Regierung erhoben werden. Mit dem Daten wollen sie den mentalen Stress zwischen LGBTQ und Nicht-LGBTQ vergleichen.
So fanden die Forscher heraus, dass die sexuelle Orientierung unter Trump eine stärkere Auswirkung auf mentale Gesundheit zu haben schien. So stieg die Schere in der mentalen Gesundheit von LGBTQ und Nicht-LGBTQ-Mitgliedern von 1.8% in 2014/2015 auf 3.8 % im Frühjahr 2016. Zwischen 2016 und 2018, stieg die Zahl der LGBTQ-Mitgliedern mit mentalen Problemen sogar um 6,1 %, während es bei heterosexuellen nur 1.1 % war.
Auch, wenn Trump nicht der erste Präsident ist, der nicht hinter der LGBTQ-Bewegung steht, scheint er doch einen größeren Einfluss gehabt zu haben, als manche Vorgänger. Die Forscher beobachteten, dass die Umkehr von kürzlich erreichten Zielen und Berechtigungen, einen stärkeren Einfluss auf die mentale Gesundheit hatte, als von Anfang an nicht gleichberechtigt zu sein.
Nun hoffen die Forscher, dass es unter Biden besser werden könnte. Im Gegensatz zu Trump machte er bereits öffentliche Statements, um die LGBTQ-Community und ihre Rechte zu stärken. Ob auch hier mentale Konsequenzen festzustellen waren, ist bislang noch nicht bekannt.
Bild von Sergio Carabajal auf Pixabay