Sternschnuppen begeistern Jung und Alt. Der besondere Moment, in dem man einen kurzen Blick auf das Naturschauspiel am Himmel erhaschen kann, übt auf viele Menschen eine große Faszination aus. Die Seltenheit, eine Sternschnuppe zu entdecken, ist vermutlich auch der Grund, weshalb sie als Symbol für Glück und die Erfüllung von Wünschen steht. Heute Nacht ist es besonders einfach, sein Glück herauszufordern, denn es gibt besonders viele Sternschnuppen zu sehen.
Dass es im Hochsommer die meisten Sternschnuppen gibt, ist eine weit verbreitete Annahme. Tatsächlich gibt es besonders im August besonders viele Sternschnuppen am Himmel zu sehen, aber auch in anderen Monaten leuchtet es am Himmel ziemlich häufig. So auch im November, wenn der Strom der Leoniden Sternschnuppen regnen lässt. Auch wenn die sogenannte Fallrate der Sternschnuppen diesmal nicht so hoch ausfällt, wie in anderen Jahren, lohnt sich das Warten auf den Sternschnuppenregen mit Sicherheit.
Sternschnuppen aus dem Zeichen des Löwen
Eine Sternschnuppe erblickt man am besten in den Morgenstunden und in einer dunklen Umgebung. Heute Nacht findet ein seltenes Aufeinandertreffen zwischen der Erde, einem Kometen und seinen Trümmern seinen Höhepunkt, was den Blick in den Himmel besonders spektakulär macht. Der Meteorstrom der sogenannten Lenoniden ist 2018 vom 13. bist 30. November aktiv und der Höhepunkt des faszinierenden Schauspiels wird heute Nacht erreicht. Die Leoniden sind ein Sternschnuppenstrom, den man jedes Jahr im November von der Erde aus beobachten kann. Der Strom aus Sternschnuppen ist über 1.100 Jahre alt und hat seinen Namen von seinem Ausgangspunkt. Der sogenannte Radiant ist ein Komet, welcher im Zeichen des Löwen (lat.=leo) steht.
Bis zu 10 Sternschnuppen pro Stunde
Allerdings ist die Fallrate 2018 niedriger, als in den Vorjahren „Erwartet werden bis zu zehn Sternschnuppen pro Stunde“, erklärte der Leiter des Potsdamer Urania-Planetariums, Simon Plate. Am besten seien sie in den frühen Morgenstunden in dunkler Umgebung zu sehen. „In der zweiten Nachthälfte schaut man in Fahrtrichtung der Erde. Weil die Erde den Leoniden entgegenläuft, sieht man sie dann besser“, so Plate. Die Meteoriden bestehen aus Trümmerteilen des Kometen 55P/Tempel-Tuttle. Mit einer geozentrischen Geschwindigkeit von etwa 71 km pro Sekunde rasen Leoniden um die Sonne. Damit gehören sie zu den schnellsten Sternschnuppen, die man bisher beobachten konnte, sagte Platz weiter.
Ein Naturschauspiel aus Trümmern
Im November kreuzt die Erde die Trümmerwolke auf ihrer Flugbahn. Dabei dringen die Meteroiden immer wieder in die Erdatmosphäre ein und verglühen. Bei Nacht ist das Verglühen dann als Sternschnuppe sichtbar. Da die Streuung der Wolke immer weiter zunimmt, und nicht mehr ganz so viele Meteroidenteile in die Atmosphäre eindringen, verliert das Naturspektakel seit Jahrhunderten aber nach und nach an Intensität. Allerdings trifft die Erde alle 33 Jahre auf die Umlaufbahn des Kometen Tempel-Tuttle. Dann ist die Anzahl der sichtbaren Sternschnuppen viel höher, als sonst im November. Im Jahre 1966 waren es mehrere tausend Sternschnuppen pro Stunde.1833 sogar bis zu 200.000 Sternschnuppen in der Stunde – ein imposantes Schauspiel, das man sich kaum vorstellen kann. Heute Nacht bietet sich also eine Gelegenheit, die sich erst wieder im November 2031 bietet. Wer so lange nicht warten möchte kann in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember der Höhepunkt der Geminiden beobachtet werden.