Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat am Mittwoch einstimmig Sloweniens Initiative, den 20. Mai zum Weltbienen-Tag zu ernennen, gebilligt. Diese Resolution, die von allen EU-Mitgliedstaaten unterstützt wird, zielt darauf ab, auf die schwindenden Insektenzahl aufmerksam zu machen.
Seit 2014 drängt Slowenien darauf, den 20. Mai, das Geburtsdatum des slowenischen Pioniers der modernen Bienenzucht Anton Janša, zum offiziellen Weltbienen-Tag zu ernennen. Mit dem Vorschlag, einen Weltbienen-Tag zu erklären, bemüht sich das Land, die Weltöffentlichkeit so weit wie möglich auf die Bedeutung von Bienen für die Menschheit aufmerksam zu machen, insbesondere im Hinblick auf die Beseitigung von Hunger und Mangelernährung sowie den Schutz der Umwelt und der Artenvielfalt.
Die Resolution 155 wurde vom slowenischen Imkerverband ins Leben gerufen und wurde bald vom slowenischen Landwirtschaftsminister Dejan Židan unterstützt. In den letzten Jahren hat sich eine breite soziale Bewegung gebildet, welche den Schutz der Bienen vorantreibt. Im vergangenen November wurde die Resolution zur Einführung eines Weltbienen-Tages, der von allen EU-Mitgliedstaaten unterstützt wurde, vom Wirtschafts- und Finanzausschuss der Vereinten Nationen einstimmig angenommen. Sie wurde von der Generalversammlung am 20. Dezember bestätigt.
Bienen und andere Bestäuber sind essentiell für den Planeten: Sie sind maßgeblich an einem Drittel der globalen Nahrungsmittelproduktion beteiligt. Nach Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) benötigen 71% aller für den menschlichen Verzehr angebauten Kulturpflanzen Bestäuber zur Befruchtung. Der weltweite jährliche Wert von Nutzpflanzen, die von Bestäubern abhängig sind, wird auf 235-577 Milliarden USD geschätzt. Würden Bienen von diesem Planeten verschwinden, bräche die Nahrungskette zusammen.
Kurzum: Bienen stellen ein Schlüsselelement vieler Ökosysteme dar und sind daher ein guter Indikator für dessen Geshundheit. In den letzten 50 Jahren sind die Bienenzahlen jedoch drastisch gesunken. Fast 75 Prozent der für die Bestäubung von Insekten verantwortlichen Insekten sind in Europa in den letzten 30 Jahren gestorben. Die Hauptgründe für dieses Sterben sind Monokulturen, schrumpfende Lebensräume, insbesondere in den Gebieten mit intensiver Landwirtschaft, und der zunehmende Einsatz von Neonicotinoid-Pestiziden. Neue Bienenkrankheiten und Schädlinge, die durch die Globalisierung in ihre Lebensräume gebracht wurden, verschärften die Situation zusätzlich.
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