Die EU veröffentlicht ihren Bericht des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus zum Zustand der Meere und das Resultat ist verheerend. 150 Wissenschaftler zeigen demnach in aller Klarheit auf, wie sich die Weltmeere im Angesicht des Menschen verändern.
Der Meeresspiegel sei besonders betroffen, heißt es in dem Bericht, der von der EU-Kommission in Auftrag gegeben wurde. Jährlich würde der Meeresspiegel um 2,5 Millimeter anwachsen. Das Mittelmeer müsse gar mit einem Anstieg von 3,1 Millimeter jährlich leben.
Naturkatastrophen wie die Flut in Venedig 2019 dürften sich häufen
Das hat auch eine Anhäufung globaler Katastrophen zur Folge. Beispielhaft wird die Überflutung Venedigs im Jahr 2019 genannt, die die Stadt trotz millionenschwerer Schutzvorrichtungen übermannte. Damals war ein Anstieg von 1,89 Meter verzeichnet worden.
Doch nicht nur die Ozeane selbst sind betroffen, sondern auch die Flora und Fauna, denen die Gewässer eine Heimat bieten. Ganze Bestände verschiedenster Arten sind durch die Erwärmung akut gefährdet. Andere würden mit großen Wanderungen in kühlere Gefilde reagieren. Die globale Erwärmung und damit die Erhitzung der Meere bringt somit ganze Ökosysteme in Wallung.
Arktis verliert mehr und mehr Eisfläche
Die Tagesschau zitiert eine Mitteilung von Karina von Schuckmann, Vorsitzende des Ocean State Reports: „Klimawandel, Umweltverschmutzung und Übernutzung haben eine nie dagewesene Belastung für den Ozean verursacht.“
Ein großer Faktor in der Veränderung der Umwelt ist die Eisschmelze in der Arktis. So habe der Kontinent zwischen den Jahren 1979 bis 2020 eine Fläche an Eis abgegeben, die in etwa der sechsfachen Größe der Bundesrepublik Deutschland entspricht. 12,89 Prozent pro Jahr lautet das verheerende Resultat der Analysen, wobei insbesondere die vergangenen zwei Jahre für Rekord-Tiefstände der Eisfläche sorgten.
Die globale Wetterlage steht vor gravierenden Veränderungen
Sollte diese Entwicklung fortgesetzt werden – was angesichts der bisherigen Dynamiken durchaus angenommen werden darf -, dann dürfte die gesamte arktische Region von einer deutlich verstärkten Erwärmung betroffen sein. Das hätte zum einen eine Erosion gesamter Küstenlandschaften zufolge und könnte das Weltwetter nachhaltig verändern.
Doch nicht nur ein ökologischer Wandel steht dem Planeten bevor, sondern auch ökonomische Schäden. Insbesondere der Fischfang dürfte nicht wie bisher weitergehen können. Der Bericht nennt einen direkten Zusammenhang zwischen den Beständen von Seezunge, europäischen Hummer, Seebarsch und Taschenkrebse, die durch starke klimatische Schwankungen ihre Bestände in der Nordsee reduzierten.
Den Forschern zufolge sei es von großer Bedeutung, eine bessere Überwachung für die Ozeane der Erde zu etablieren. Denn Veränderungen seien wahrscheinlich. Dem Menschen bliebe dann wohl nur eine vernünftige Reaktion.
Mensch verändert den Planeten erheblich
Bereits vor einigen Tagen wurde ein Bericht der UN veröffentlicht, der vor einer Verfehlung der Pariser Klimaziele warnte. Demnach steuere der Planet nicht wie angepeilt auf eine maximale Erwärmung von 1,5 Grad Celsius hin, sondern auf ganze 2,7 Grad. Bereits innerhalb des kommenden Jahrzehnts könnte die kritische Stelle überschritten werden.
Die Analysen von UN und EU sprechen dieselbe Sprache. Der Mensch ist in hohem Maße für den globalen Klimawandel und seine erheblichen Folgen für die Natur und somit auch für den Menschen selbst verantwortlich. Bisherige Anstrengungen reichten nicht aus, um den aktuellen Entwicklungen entgegenzusteuern.
Hoffnungen ruhen nun auf der kommenden Klimakonferenz in Glasgow. Wissenschaftler fordern nun verbindliche Zusagen anstelle von leeren Versprechen. Ist der Planet schließlich erst einmal zu warm geworden, wäre diese Entwicklung nicht mehr rückgängig zu machen.
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