Ecuador – der Sangay Nationalpark gehört mit seiner Llanganates Region zu den artenreichsten Gebieten der Welt. In dem feuchten Umfeld fühlen sich besonders Amphibien wohl. Ein Team von der Fundación Ecominga in Banos entdeckte hier jetzt einen bisher unbekannten Baumfrosch. Die Entdecker gaben ihm den Namen Hyloscirtus sethmacfarlanei und benannten ihn somit nach Seth MacFarlane, dem Produzenten der TV-Show Family Guy.
Funde in schwer erschließbaren Arealen
In ihrem Bericht, der über Peerj.com erschien, beschreibt das Team, wie schwierig es war, den Frosch wissenschaftlich zu erforschen. Denn um eine neue Tierart bestimmen zu dürfen, müssen einige Individuen gefunden und erforscht werden. Neben der Schwierigkeit mehrere Exemplare der Tiere zu finden, erschwerte auch das Gelände den Wissenschaftlern ihre Arbeit. Denn die Gebiete sind äußerst schwer zu erreichen, deshalb sind dort zahlreiche dort lebende Tierarten noch nicht erforscht. Gemäß einer Mitteilung beschreiben die Biologen ihre Mühen:
„Zwei Tiere wurden während Tageswanderungen bei botanischen Expeditionen zum Gipfel des Cerro Mayordomo (1.3702 S, 78,2679 W, 2970 m) vom 16. bis 20. März 2018 und 18. bis 19. Oktober 2018 zufällig an derselben Stelle gefunden. Beide wurden eingesammelt. Ein drittes Tier, das vor Ort fotografiert, aber nicht eingesammelt wurde, wurde im Dezember 2019 an derselben Stelle gefunden, und ein viertes Tier wurde im Mai 2022 in derselben Gegend gefunden und eingesammelt. Mehrere zusätzliche Expeditionen zum selben Ort konnten keine Individuen dieser Art finden.“
Die Tierart wurde bereits 2018 das erste Mal entdeckt
Vor dem Forschungsteam fanden der Ranger Darwin und Fausto Recalde der Fundacíon bereits ein Weibchen der Froschart. In einer Veröffentlichung schrieben sie, dass der Hyloscirtus sethmacfarlanei der schönste Frosch sei, den sie je gesehen hätten: „Heute, am 29. September 2022, vier Jahre nach unserer Entdeckung des schönsten Frosches, den wir je gesehen hatten, haben wir und unsere ecuadorianischen und internationalen Kollegen endlich seine formelle wissenschaftliche Beschreibung veröffentlicht.“
In seinen Berichten sind Bilder und Videos von dem bunten Frosch zu sehen. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass das bunte Muster auf dem Rücken des Frosches der Tarnung dient. Außerdem stellen sie fest, dass es sich um einen Giftfrosch handeln muss. Denn nach der Berührung mit dem Tier zeigten einige Wissenschaftler Symptome, die darauf hindeuteten: „Ihre Hände und Finger begannen zu jucken und zu kribbeln, und die Schmerzen hielten noch mehrere Stunden an, nachdem sie den Frosch freigelassen hatten.“ Auch die grellen Farben der Tiere könnten ein Hinweis dafür sein, dass die Haut der Tiere ein Gift absondert. Das ist bereits von zahlreichen anderen Froscharten bekannt.
In ihrem Bericht schreiben die Forscher, dass sie davon ausgehen, dass die Tiere nur in einem sehr kleinen Gebiet leben. Der Berg, auf dem sie sich niedergelassen haben, ist sehr steil und wird nur selten von Menschen besucht. Um die Forschung und den Schutz dieser und auch anderer Tiere in diesem Radius zu schützen, werden nun Gelder gesammelt, um das Naturschutzgebiet zu vergrößern.