Das Entwaldung negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt und die Leistungsfähigkeit des Ökosystems hat, ist unumstritten. Dennoch gibt es Tierarten die am Waldrand leben und von dem neuen Umfeld profitieren.
Wälder sind immer noch eine wichtige Quelle für menschliche Aktivitäten. Jedes Jahr werden 25% der weltweiten Pflanzenerzeugnisse von Menschen gesammelt – das sind mehr als 113 Tonnen Biomasse, durchschnittlich 16 Tonnen pro Person. Anhand der aktuellen Geburtenrate wird geschätzt, dass der weltweite Verbrauch bis 2050 140 Tonnen jährlich erreichen wird. „Das wird nicht ohne Folgen bleiben“, warnte ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern, dem auch das französische Nationalinstitut für Landwirtschaftliche Forschung (INRA) sowie das französische Zentrum für Wissenschaftliche Forschung (CNRS) angehören.
Ihr Forschungsergebnis wurde im Journal Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA (PNAS) veröffentlicht. Der Knackpunkt dieses sorgenerregenden Phänomens: “Über das letzte Jahrzehnt hinweg hat das menschliche Handeln zum Aussterben vieler Tierarten geführt, lokal sowie auch global. Zur gleichen Zeit haben Aktivitäten wie ökologische Landwirtschaft, Forstplantagen sowie die Einführung und Verbreitung exotischer Tierarten zur Erweiterung der Homogenisierung des Ökosystems geführt.“ Dieses Phänomen, oft als „MacDonald´s-Effekt“ bezeichnet, beeinträchtigt den Teil des Naturhaushaltes der beispielsweise für Holzproduktion und Absorption von Kohlenstoffdioxid zuständig ist.
Massive Flächenrodung ist ein Europa nicht länger bedenklich. Allerdings werden die Wälder immer lichter. Derzeit sind etwa 70% der bewaldeten Gebiete weniger als einen Kilometer breit. Laut einer Studie, die von Marion Pfeifer der Universität in Newcastle geleitet wird, hat dieses Phänomen sowohl Gewinner als auch Verlierer. Sie sagt: “519 Arten neigen dazu, sich zurückzuziehen wenn neue Waldgrenzen zum Vorschein kommen, während sich wiederum 338 Arten akklimatisieren.“
Speziell in der europäischen Tierwelt profitieren das Reh und der Hirsch am meisten. Diese leben typischerweise am Rade der Wälder und blühen unter diesen neuen Gegebenheiten auf. Neben den Wirbeltieren zählen auch die Vögel zu den Gewinnern (was höchstwahrscheinlich an ihrer Mobilität liegt) da die meisten Arten eine unveränderte oder sogar positive Populationsentwicklung aufzeigen. Auf der Gegenseite sind es Amphibien und Reptilien, die am meisten unter der Veränderung ihres Lebensraumes leiden.
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