Die Menschen greifen nach wie vor massiv in die Natur ein. Die steigenden Ansprüche, die Industrie und rücksichtsloses Verhalten gegenüber Flora und Fauna führen dazu, dass eine Vielzahl von Tierarten, sowohl an Land als auch im Meer vom Aussterben bedroht sind. Tierschützer von Oceancare veröffentlichten nun einen erschreckenden Bericht. Aus diesem geht hervor, dass der kleinste Wal der Welt, der Schweinswal, nahezu ausgestorben ist.
Aussterbe-Alarm für den Vaquita
Die internationale Walfangkommission veröffentlichte am 7. August ihren ersten Aussterbe-Alarm. Darin geht es um den Vaquita. Er ist der kleinste lebende Schweinswal und lebt im Golf von Kalifornien in Mexiko. Die Verantwortlichen nutzen das Schreiben, um die Fischer, die in dieser Region tätig sind, um Hilfe zu bitten. „Diese Art ist inzwischen auf nur noch etwa 10 Tiere reduziert. Die internationale Meeresschutzorganisation OceanCare ruft alle Beteiligten dazu auf, das Unmögliche möglich zu machen und die Art vor dem Aussterben zu retten, indem Kiemennetze aus deren verbliebenem Lebensraum verbannt werden.“
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Ein solcher Notruf musste in der gesamten Laufbahn der IWC noch nicht getätigt werden. Das unterstreicht, wie wichtig Tierschutz ist. Oceancare weist darauf hin, dass Fischer und der Handel mit verbotenen Fischen die größte Bedrohung für die Tiere sind.
„Die Hauptgefahr für den Vaquita sind Fischernetze, in denen sich die Tiere verheddern und ersticken. Im Lebensraum des Vaquita an der Nordspitze des Golfs von Kalifornien wird illegal nach dem Totoaba gefischt – einer großen Fischart, die ebenfalls gefährdet ist. Es ist dieser Handel, der den Vaquita in seine jetzige missliche Lage gebracht hat – eine doppelte Artenschutztragödie.“
Sofortiges Handen notwendig
Die Tierschützer beschreiben, dass der Bestand der Tiere innerhalb von etwa 30 Jahren dramatisch schnell zurückgegangen ist. Da die Anzahl der Wale nun auf ein Minimum reduziert ist, wird sich ihr Schutz sehr schwierig gestalten.
Sollten die Fischer und andere Besucher des kalifornischen Golfs nicht sofort tätig werden, ist es denkbar, dass die Tiere in nur wenigen Monaten komplett ausgestorben sind. Falls die Wale jedoch schnelle Hilfe bekommen und einen entsprechenden Schutz erhalten, könnte sich ihr Bestand wieder erholen. Das würde jedoch Jahrzehnte dauern.
Der erste wichtige Schritt wäre nun, das Verbieten von Fischernetzen und die Kontrolle des illegalen Fisch-Handels. Damit würde die Nachfrage zurückgehen und die Fischer hätten weniger Interesse daran, überhaupt im kalifornischen Golf zu fischen. Die Tierschützer beschreiben, dass die Tiere dadurch ihren Lebensraum wieder zurückerhalten würden und wieder mehr Raum hätten, sich zu vermehren und ihre Jungtiere aufziehen.