Eine aktuelle Studie der Universität Nottingham könnte Rauchern dabei helfen, ihre Sucht zu überwinden. Die Forschungsergebnisse, die im European Respiratory Journal veröffentlicht wurden, deuten darauf hin, dass rauchbedingte Todesfälle abnehmen, wenn Entwöhnungsprogramme bereits in das Lungenkrebs-Screening integriert werden.
Raucherentwöhnung als Teil des Screenings
Die Studie, die im Rahmen des Yorkshire Lung Screening Trial in Großbritannien durchgeführt wurde, zeigt, dass die gleichzeitige und am selben Ort angebotene Raucherentwöhnung zu einer hohen Annahme der Unterstützung über verschiedene demografische Merkmale hinweg führte. „Dies hat das Potenzial, rauchbedingte Krankheiten und Todesfälle in einer Hochrisikogruppe der Bevölkerung zu verringern“, so die Wissenschaftler in einer Pressemitteilung. Sie fordern daher „die politischen Entscheidungsträger auf, dringend eine spezielle Finanzierung für die Unterstützung der Raucherentwöhnung in Betracht zu ziehen“.
Während der Untersuchung wurden 2.150 Personen, die an einem Lungenkrebs-Screening teilnahmen und aktuell rauchten, die Möglichkeit geboten, mit einem spezialisierten Berater für Raucherentwöhnung zu sprechen. 89 % der Angesprochenen nahmen das Angebot an, und 75 % entschieden sich für eine fortlaufende wöchentliche Unterstützung. Besonders Personen, die stärker von Nikotin abhängig waren, zeigten sich motiviert, mit dem Rauchen aufzuhören, und hatten ein größeres Vertrauen in ihren Erfolg. Grundlegend waren allerdings Männer weniger geneigt, Unterstützung anzunehmen.
Professor Rachael Murray von der Universität Nottingham kommentiert die Ergebnisse: „Die hohe Annahme der Raucherentwöhnungsunterstützung und die vielversprechenden Abstinenzraten über eine Reihe von Teilnehmerdemografien hinweg deuten darauf hin, dass die Hinzufügung von Raucherentwöhnungsunterstützung als integraler Bestandteil des nationalen Lungenkrebs-Screeningprogramms das Potenzial hat, die allgemeine rauchbedingte Morbidität und Mortalität zu reduzieren“.
Hohe Erfolgsquote
Doch nicht nur die Annahmerate zeugte von einem überzeugenden Konzept. So berichteten 323 Probanden, dass sie nach vier Wochen nicht mehr rauchten, was etwa 15 % der Screening-Teilnehmer entspricht. Von diesen konnten 266 durch eine Atemprobe bestätigen, dass sie mit dem Rauchen aufgehört hatten.
„Die Beweise sind klar, dass Leben gerettet werden können, indem Menschen die Chance geboten wird, mit spezialisierter Unterstützung das Rauchen aufzugeben, während sie sich in einer Lungen-Gesundheitsuntersuchung befinden“, so Dr. Stuart Griths, Forschungsdirektor bei Yorkshire Cancer Research. „Dieser günstige Moment, um Menschen dabei zu helfen, ihre Gesundheit signifikant zu verbessern und ihr Krebsrisiko sowie das Risiko anderer ernster Krankheiten zu verringern, sollte nicht ignoriert werden“.