Die Technologie der künstlichen Intelligenz sorgt nach wie vor für viel Aufregung. Die KI bietet den Nutzern zahlreiche Möglichkeiten und teilweise erhebliche Vorteile. Große Unternehmen setzen auf die technologische Unterstützung und möchten ihre Arbeitsabläufe durch sie verbessern. Doch auch die Kritik ist groß und es herrschen Diskussionen darüber, wie kreativ die Anwendungen in der Praxis sein können.
Ein Team der University of Montana fand nun heraus, dass Künstliche Intelligenz bei Tests rund um die Thematik Kreativität teilweise mit Menschen mithalten kann. AI Forscher Cary Shimek veröffentlichte die Ergebnisse zu seinen Untersuchungen auf der Website der Universität.
Digitale Kreativität
Wie die Universität in einer Pressemitteilung bekannt gab, legten die KI Forscher rund um Studienleiter Cary Shimek zunächst fest, wie sie das Wort Kreativität definieren. Demnach handele es sich um eine Fähigkeit, eine innovative Verknüpfung zu entdecken, neues Wissen zu entwickeln und gegebenenfalls weitergeben zu können. Im Fokus ihrer Tests stand außerdem die Fähigkeit, abseits gängiger Lösungswege denken zu können und einzigartige Lösungswege für Probleme zu finden.
Die Tests wurden von Dr. Erik Guzik, Assistenzprofessor der Universität Montana durchgeführt. Er wählte einige College-Studierende aus, die dieselben Fragen beantworten sollten, wie GPT-4, der Nachfolger von ChatGPT. Die Kreativität der Testpersonen und die digitale Anwendung wurde mit dem Torrance Test of Creative Thinking (TTCT) getestet. Dabei mussten sowohl Probanden als auch die AI verbale und nicht verbale Aufgaben lösen.
GPT-4 kreativer als Menschen
Um Transparenz zu schaffen, wurden die Ergebnisse von einem unabhängigen Gremium ausgewertet: „Diese Ergebnisse wurden mit 2.700 College-Studierenden auf nationaler Ebene verglichen, die 2016 den TTCT belegten. Alle Einreichungen wurden vom Scholastic Testing Service bewertet, der nicht wusste, dass KI beteiligt war.“
Die Ergebnisse verblüfften alle Beteiligten. Die künstliche Intelligenz GTP-4 war besser als 99 Prozent der menschlichen Testpersonen. Damit überragte die KI die überwiegende Mehrheit der Studierenden.
Dr. Guzik äußerte sich überrascht: „Für ChatGPT und GPT-4 haben wir zum ersten Mal gezeigt, dass es in den Top 1 % für Originalität funktioniert. Das war neu.“ Damit sah der Professor einen Beweis dafür, dass die Menschen die neuartige Technologie unterschätzen, denn des Tests handelte die KI teilweise anders als erwartet. „Wir hatten ChatGPT erkundet, und wir bemerkten, dass es einige interessante Dinge getan hatte, die wir nicht erwartet hatten“, sagte er. „Einige der Antworten waren neuartig und überraschend.“
Aufgrund dieser enormen Werte geht der Experte davon aus, dass sich die künstliche Intelligenz zügig weiterentwickeln dürfte und die Anwendungen bald sehr viel schlauer als Menschen sein könnten. Die Forscher mahnen deshalb zur Vorsicht.