UN-Experten berichten auf der Jahrestagung der American Meteorological Society in Denver, dass sich die Ozonschicht bis 2066 erholen könnte. So soll es dank internationaler Anstrengungen gelungen sein, den Abbau der schützenden Atmosphärenschicht zu verlangsamen. Damit hat sich das Montreal-Protokoll von 1987, das problematische Chemikalien in einem Abkommen verbot, als wirksam erwiesen.
90 % weniger schädliche Chemikalien
Die Ozonschicht ist eine Schicht aus Sauerstoffmolekülen, die sich in etwa 15 bis 50 Kilometer Höhe befindet. Sie absorbiert die meisten ultravioletten Strahlen, die von der Sonne ausgesendet werden, und schützt dadurch die Erde und ihre Bewohner vor schädlichen UV-Strahlen. Diese Strahlen können zu Hautkrebs, Augenschäden und Immunschwäche führen und darüber hinaus sind sie schädlich für viele Organismen und Ökosysteme.
Ohne die Ozonschicht wäre das Leben auf der Erde stark beeinträchtigt. Erst der Schutz vor UV-Strahlen ermöglicht es Pflanzen, sich zu entwickeln und zu wachsen, und gestattet es Tieren und Menschen, sich im Freien aufzuhalten, ohne sich Sorgen über die Auswirkungen von UV-Strahlen auf ihre Gesundheit machen zu müssen.
So war es eine wahre Schreckensnachricht, als in den 80er-Jahren auffiel, dass die Erde ihre schützende Hülle zu verlieren drohte. Insbesondere über der Antarktis waren immer wieder gravierende Ozonlöcher auszumachen. Grund hierfür waren Substanzen wie Fluorchlorkohlenwasserstoffe, die noch von einigen Jahrzehnten häufig in Kühlschränken oder Haarspray zu finden waren.
Vorreiter für den Klimaschutz
Wie die neuesten Daten nun zeigen, haben internationale Zusammenarbeit und die Einigung auf das Montreal-Protokoll offenbar dabei geholfen, den Schaden einzudämmen. So soll die Ozonschicht über weiten Teilen der Erde bis zum Jahr 2045 bereits vollständig wiederhergestellt sein. Über besonders gefährdeten Gebieten, wie der Antarktis, soll der Prozess etwa bis 2066 dauern.
Den UN-Forschern zufolge ist ein wesentlicher Grund für den Rückgang der Ausbreitung darin auszumachen, dass „fast 90 % der ozonschädigenden Substanzen“ weltweit aus dem Verkehr gezogen wurden.
Der Generalsekretär der Meterological Association, Petteri Taalas, sprach von den Maßnahmen zum Schutz der Ozonschicht als ‚Präzedenzfall für Klimaschutzmaßnahmen‘. Der Erfolg ebne entsprechend den „weiteren Weg, fossile Brennstoffe und Treibhausgase zu reduzieren, um so den Temperaturanstieg zu verringern“. Die Experten betonten jedoch, dass es noch viel Arbeit gibt, bis sichergestellt werden kann, dass die Ozonschicht ihre vollständige Erholung erreichen kann. So müssen weiterhin Anstrengungen unternommen werden, um zukünftige Schäden zu vermeiden.