Gestern feierte die NASA ihreren 60. Geburtstag. Die Initialzündung für ihre Entstehung war das Ziel, die Weltraumforschung der Sowjetunion zu übertreffen. Der Wettlauf endete mit der Mondlandung der Amerikaner und schrieb Geschichte. Welche Ziele verfolgt sie heute?
Der Beginn war ein Wettrennen mit der Sowjetunion
Die NASA wurde am 1. Oktober 1958 als Regierungsagentur gegründet, die sich bewusst auf die zivile Weltraumforschung konzentrieren sollte. Präsident Eisenhower wollte die Sowjetunion auch im All schlagen. Die hatte bereits beachtliche Erfolge in der Weltraumforschung zu verzeichnen und Eisenhower wollte den Rückstand wieder aufholen. Drei Jahre später elektrisierte Präsident John F. Kennedy mit dem Mondprogramm eine ganze Nation und schwor sie gemeinschaftlich auf ein Ziel ein. Es ging um nichts Geringeres, als die Landung auf dem Mond. Welche Nation würde es als erste schaffen? Bis zum Höhepunkt des Wettrennens im Jahr 1969, als amerikanische Astronauten der NASA den Mond betraten, waren sie Helden einer ganzen Generation. Als Vorbilder inspirierten sie viele Jugendliche, die Naturwissenschaften waren beliebt wie noch nie, denn sie bilden die Grundlage, um in der Weltraumforschung arbeiten zu können.
Mehr als nur eine Mondmission
Mit dem Erreichen des Ziels, der Landung auf dem Mond, nahm das Interesse allerdings schnell wieder ab. Die Öffentlichkeit widmete sich anderen Themen und auch die politische Unterstützung ließ stark nach. Die NASA und ihre Weltraumforschung waren zum Alltag geworden, sie hatten ihre Aufregung und den Reiz des Neuen verloren. Dabei ist die Mondlandung bei weitem nicht die einzige Errungenschaft der NASA. Sie hat es auch als erste geschafft unser Sonnensystem zu verlassen. Sie hat etliche Forschungsreisen durchgeführt und dabei viel zu unserem heutigen Wissen über die Sonne und Planeten beigetragen. Und seit dem Start des Hubble-Teleskops können wir dank ihr wunderschöne Bilder fremder Galaxien bestaunen. Aber es gab auch Niederlagen, wie beispielsweise die getöteten Astronauten der Apollo 1 Mission. Das Weltraumforschung immer auch Risiken birgt, wusste auch schon John F. Kennedys, als er sagte „Wir fliegen nicht zum Mond und unternehmen all das andere, weil es leicht ist. Nein, weil es schwierig ist.“
Forschung der NASA prägt unseren Alltag
Die Welt und auch der Weltraum sind für uns heute andere, als noch vor 60 Jahren. Anlässlich des 60. Geburtstags der NASA stellt sich die Frage, was ihre Ziele und Vorhaben heute sind. Darauf hat der Chef der Weltraumorganisation Jim Breidenstein eine klare Antwort: „Die Ausbreitung der Menschheit im gesamten Sonnensystem und neues Wissen, neue Möglichkeiten auf die Erde zurückzubringen.“ Damit führt er eine Tradition fort. Denn die NASA war immer daran interressiert, die Erkenntnisse ihrer Grundlagenforschung für die Gesellschaft praktisch nutzbar zu machen. So verdanken wir der NASA, dass wir Satellitenfernsehen haben, uns mit Navigationssystemen orientieren können und der Wetterbericht relativ zuverlässig ist. Breidenstein hat bereits neue Ziele im Blick. Die Partnerschaft zwischen öffentlicher und privat finanzierter Forschung soll weiter ausgebaut werden, um in Zukunft kommerzielle Produkte und Dienstleistungen zu ermöglichen, die auf Weltraumtechnik zurück greifen.
Der Mars ist der neue Mond
Seit der landesweiten Euphorisierung durch die Mondmission, haben viele Präsidenten der USA versucht, an den Erfolg von John F. Kennedy anzuknüpfen. Auch der amtierende Präsident Donald Trump hat der NASA einen neuen inspirierenden Auftrag gegeben. Der Mond ist hierbei aber nicht das Ziel, sondern die Grundlage für eine noch größere Mission. Vor wenigen Wochen erst sprach er über sein neues Mondprogramm und erklärte: „Diesmal setzen wir nicht nur unsere Flagge und lassen einen Fußabdruck zurück. Diesmal bauen wir eine Basis für eine spätere Missionen zum Mars.“ Das ehrgeizige Ziel wird die NASA in den kommenden Jahren viel beschäftigen und vermutlich ihr öffentliches Bild prägen. Daneben wird sie aber weiter tun, was sie seit 60 Jahren tut: Grundlagenforschung im Sinne ziviler Interessen, wie beispielsweise dem Klimwandel, zu betreiben. Damit hat sie uns in der Vergangenheit schon häufig geholfen Probleme zu lösen und wird es mit Sicherheit auch in Zukunft tun. Egal, ob die Mission zum Mars gelingt oder nicht.