Ein Raumfahrt-Konzern aus den USA hat in den USA ein neues Mondfahrzeug vorgestellt. Das Gefährt mit Namen Flex (Rover Flexible Logistics and Exploration) könnte in einigen Jahren tatsächlich auf dem Erdenbegleiter zum Einsatz kommen.
Entwicklung auf Basis des NASA-Mondprogramms
Zwei Menschen und eine Nutzlast von 1,5 t sollen mit Flex befördert werden können. Dabei soll das Mobil entweder eigenständig herumfahren, oder von den Astronauten gesteuert werden, die wie auf einem Roller auf einem Trittbrett stehen sollen.
Das Fahrzeug ist laut Entwickler vollständig an die Gegebenheiten auf dem Mond angepasst. Entsprechend befindet sich die Karosse im Vergleich zu den Rädern hochgelegt. Die Beladung soll dann modular transportiert werden können, indem sie mittels Modulen an einem Aufhängerahmen angebracht werden. Wie ein Kamel senkt sich Flex zum Beladen herunter. Zur Fahrt richtet es sich wieder auf.
„Wir haben eine Mobilitätsplattform entwickelt, die unabhängig von der Nutzlast ist, sodass sie in einem Ökosystem von Transportsystemen, Fahrzeugen und Werkzeugen arbeiten kann“, so Jaret Matthews Gründer des Unternehmens Astrolab, die das Mondmobil entwickeln.
„Flex bietet ein breites Nutzungsspektrum, da er in der Lage ist, jede Nutzlast aufzunehmen, zu transportieren und abzulegen, die einer standardisierten offenen Schnittstelle entspricht.“ Dabei haben die Ingenieure penibel darauf geachtet, die Richtlinien der NASA für das Lunar Terra Vehicle (LTV) einzuhalten. Diese Anforderungen wurden speziell für das Artemis Mondprogramm aufgestellt.
Erfinder hofft auf Mond-Flotte
Astrolabs hofft durch seinen Ansatz eine kostengünstige Lösung für Weltraummissionen bieten zu können. Bisher wurden Weltraumfahrzeuge immer individuell entwickelt und an die jeweilige Mission angepasst. Dies machte das Gerät zu einer unglaublich teuren Entwicklung. Flex soll allerdings in höheren Stückzahlen produziert werden, was den Einzelpreis senken soll. Die Erfinder gehen ohnehin davon aus, dass man eine wahre Flotte auf dem Mond benötigen würde, wenn man eine menschliche Kolonie auf den Erdtrabanten schicken möchte.
Astrolabs-Chef Matthews bringt bereits reichlich Erfahrung in Sachen Weltraum mit. So war er bereits beim US-Konzern SpaceX mit dabei. Prominente Unterstützung erhält der Entrepreneur von Venturi aus Monaco. Dem ein oder anderen dürften die Elektro-Ingenieure aus der Formel E bekannt sein. Hier lassen Sie ein eigenes Rennauto antreten. Auch der bekannte Astronaut Chris Hadfield ist als Berater und Tester engagiert.
In Kalifornien wird Flex bereits im echten Gelände getestet. Erste Versuche mit Besatzung und mit Fernsteuerung konnten so bereits erfolgreich realisiert werden. Auch mit einer eigenen Beladung waren die Tests erfolgreich. Ob und wann es allerdings zu einem Einsatz der Mondfahrzeuge außerhalb des Planeten kommen wird, steht noch in den Sternen.
Quelle: https://astrolab.space/
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