Astronomen entdecken im weiten Universum immer wieder bisher unbekannte Phänomene. Riesige Planeten oder Sterne, die eine ganz besondere Anziehung auf andere Himmelsobjekte haben.
Ein Team aus erfahrenen Astronomen entdeckte nun einen weißen Zwerg, der aus zwei verschiedenen Oberflächen besteht. Sie nannten den doppelgesichtigen Planeten ZTF J1901+1458. Ihre Untersuchungsergebnisse teilten die Wissenschaftler über das Wissenschaftsmagazin Nature.
Doppelgesichtig durch verschiedene Gase und Temperaturen
Planeten erhalten ihre Oberflächenstruktur und ihr Aussehen durch die verschiedenen Gase, Temperaturen und Elementverbindungen, die in und auf dem Himmelskörper vorkommen. Aufgrund des hohen Wasseraufkommens wird die Erde deshalb auch „blauer Planet“ genannt.
Die Oberfläche des weißen Planeten, den das Team hinter Ilaria Caiazzo entdeckte, ist genau in der Mitte geteilt. Eine Seite besteht aus Wasserstoff, die andere aus Helium. Die Wissenschaftlerin beschreibt, wie selten dieser Fund ist: „Eine Seite seiner Atmosphäre wird von Wasserstoff und die andere von Helium dominiert. Diese besondere Natur wird wahrscheinlich durch das Vorhandensein eines kleinen Magnetfeldes verursacht, das eine Inhomogenität in Temperatur, Druck oder Mischfestigkeit über der Oberfläche erzeugt. Das könnte das extremste Mitglied einer Klasse von magnetischen, wechselnden weißen Zwergen sein.“
Eine teilweise geteilte, oder gemischte Struktur wurde bereits beobachtet. Eine Trennung, die jedoch eine klare Linie vorweist, war den Wissenschaftlern vollkommen neu.
Ein Magnetumfeld bestimmt die Verteilung
Aufgefallen ist der weiße Zwerg durch seine Helligkeit. Doch die wechselnden Lichtreflexionen von ZTF J1901+1458 machten das Objekt erst recht interessant. Für die Zweiteilung des Planeten haben die Wissenschaftler zwei Theorien. Zum einen könnte die Abkühlung, die er in der Vergangenheit erlebt hat, der Grund dafür sein. Durch die Oberflächentemperatur von 35.000 Grad ist der Wasserstoff in das Innere gelangt. Denkbar sei, dass dieser Vorgang noch nicht abgeschlossen ist und die Teilung nur vorübergehend erscheint.
Ein weiterer Grund, den das Team für weitaus möglicher hält, ist ein Magnetfeld. Sie gehen davon aus, dass das Absinken des Wasserstoffs durch magnetische Wirkung passiert sein könnte. Das Helium würde von dieser völlig unberührt bleiben.
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