Der Mars ist übersät von Kratern, die bei Einschlägen verschiedener Himmelskörper wie Asteroiden entstehen. Bisher konnten Astronomen allerdings nicht feststellen, wie alt diese Narben des Planeten sind. Nun konnten sie dank Aufzeichnungen, die der Mars-Lander inSight machte, errechnen, wann die letzten drei Krater entstanden sind.
Vergleich von Bildern und seismologischen Daten
Das Team um Raphael F. Garcia von der Universität de Toulouse untersuchte die aufgezeichneten seismischen Wellen des Gerätes. Sie verglichen die Ergebnisse mit Bildern des Mars Reconnaissance Orbiters und konnten den Zeitpunkt der Entstehung so eingrenzen.
„Wir analysierten Ankunftszeiten und Polarisation seismischer und akustischer Wellen, um Aufprallstellen zu schätzen, die anschließend durch Orbitalbildgebung der zugehörigen Krater bestätigt wurden. Kraterabmessungen und Schätzungen von Meteorit-Bahnen stimmen mit der Wellenformmodellierung der aufgezeichneten Seismogramme überein. Mit identifizierten seismischen Quellen können die seismischen Wellen verwendet werden, um die Struktur des Marsinneren einzuschränken, frühere Krustenstrukturmodelle zu bestätigen und Skalierungsbeziehungen zwischen der Entfernung und Amplitude von schlaggenerierten seismischen Wellen auf dem Mars einzuschränken, was eine Verbindung zwischen dem seismischen Moment der Aufprallmoment und dem vertikalen Ergebnisse zeigen“.
Die Ergebnisse, die im Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlicht wurde, zeigen, dass drei Krater vor den letzten seismischen Ausbrüchen noch nicht vorhanden waren.
Marsbeben entstehen durch einschlagende Himmelskörper
Eine weitere Schlussfolgerung dieser Untersuchungen ist, dass die einschlagenden Himmelskörper der Grund für die Marsbeben sein könnten: „Meteoroide Stöße formen Planetenoberflächen, indem sie neue Krater bilden und die atmosphärische Zusammensetzung verändern. Während des atmosphärischen Eintritts und des Aufpralls auf den Boden regen Meteore vorübergehende akustische und seismische Wellen an.“
Doch nicht nur der Aufprall sorgt für die die seismischen Aktivitäten. Auch der sogenannte Airburst überträgt Energien auf die Planetenoberfläche, wodurch Beben entstehen könnten. Bei diesem Ereignis entstehen zum Teil heftige Explosionen, Schallwellen und starke Energien, die die Himmelskörper dann auf dem Planeten entladen.
Die Gruppe der Wissenschaftler kombinierte für ihre Studie unterschiedliche Faktoren zu einem Gesamtbild. Die Krater, die bei den Einschlägen entstehen, sind teilweise bis zu 12 Meter groß. Ein Meteorit, der zuletzt auf dem Mars einschlug, muss demnach mindestens ein Gewicht von 12 bis 14 Kilogramm gehabt haben. Die meisten Himmelskörper, die regelmäßig auf den roten Planeten einschlagen, werden bei dem Aufprall jedoch durch die hohe Energie zerstört.
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