Das James-Webb-Teleskop ist das leistungsstärkste Teleskop, das die Menschheit jemals entwickelt hat. Erste Aufnahmen zeigen nun die unglaubliche Präzision, mit der das Weltraumteleskop in die Ferne blicken kann. Wie die Nasa gemeinsam mit der Europäischen Weltraumorganisation Esa am Montag auf einer Pressekonferenz bekanntgab, sind die ersten Ergebnisse von James-Webb noch besser als zuvor erhofft.
📸Selbes Beobachtungsobjekt (Große Magellansche Wolke), einmal als frühere Aufnahme des inzwischen ausgedienten NASA-Weltraumteleskop Spitzer, einmal als kürzlich entstandenes Kalibrierungsbild des NASA/ESA/CSA James #Webb Weltraumteleskop
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Instrumente müssen erst noch vollständig kalibriert werden
Noch ist der offizielle Start des Weltraumteleskops als Forschungsinstrument nicht gekommen. Zunächst müssen viele einzelne Komponenten der hochkomplexen Konstruktion einzeln kontrolliert und kalibriert werden. Dies könne laut dem Online Magazin t3n noch Wochen dauern. Auf der Pressekonferenz konnten die Astronomen jedoch schon einmal einen Vorgeschmack auf das geben, was von dem Weltraumteleskop in den nächsten Monaten und Jahren zu erwarten ist. In einem Vergleich von Aufnahmen eines bestimmten Ausschnitts des Universums, genauer gesagt der großen Maggelanschen Wolke, stellten die Forscher das Webb-Teleskop dem seit 2020 nicht mehr verwendeten Spitzer-Teleskops gegenüber.
Eindrucksvoll offenbaren die Nasa und die Esa so die Fähigkeiten ihres neuen Sternenbeobachters. Während Spitzer zu seinen Zeiten lediglich verschwommene Lichtpunkte aufnehmen konnte, die zudem viel Streuung aufwiesen, liefert das James-Webb-Teleskop gestochen scharfe Aufnahmen, in denen zahlreiche Sterne mehr direkt auszumachen sind. Durch seine Infrarottechnologie können deutlich bessere Kontraste erreicht werden und die Sichtbarkeit nimmt deutlich zu. Laut Nasa soll insbesondere das interstellare Gas deutlich auszumachen sein. Die geübten Augen der Forscher erkennen gar große Wolken aus Kohlen- und Wasserstoffmolekülen.
Blicke in ferne Galaxien
„Dies ist ein wirklich schönes wissenschaftliches Beispiel dafür, was Webb in den kommenden Jahren für uns tun wird“, so Christopher Evans von der Esa bei der Präsentation der Ergebnisse. Schon Spitzer habe den Wissenschaftlern wertvolle Informationen geben können, nun soll die Forschung auf einem ganz anderen Niveau weitergehen können. „Das wird uns zum ersten Mal einen erstaunlichen Blick auf die Prozesse in einer anderen Galaxie geben“, so Evans weiter.
Mitte Juli sollen nun die ersten echten Aufnahmen von James-Webb folgen. Es wird erwartet, dass die Weltraumorganisationen Bilder präsentieren werden, die das junge Universum zeigen, wie es einige 100 Millionen Jahre nach dem Urknall augesehen hat.
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