Der Solar Orbiter der ESA hat einen Meilenstein auf seiner Mission um die Sonne erreicht. Wie die Europäische Weltraumagentur bekanntgab, hat sich die Sonde dem Stern bis auf 48 Millionen Kilometer genähert. Dabei war sie dem Zentralgestirn näher als der Merkur.
Forscher hoffen auf erste Aufnahmen der Sonnenpole
Laut der Nachrichtenagentur Heise, nutzte der Orbiter die Nähe zur Sonne, um mit seinen Instrumenten die Oberfläche des Sterns zu fotografieren und die exakte Position der berühmten Sonnenflecken zu bestimmen. Nun sollen die Daten von den Wissenschaftlern auf der Erde ausgewertet werden. Dabei ist das Flugobjekt der ESA noch lange nicht am Ziel seiner Mission angekommen.
Am 26.03. hat @ESASolarOrbiter den Perihel erreicht, war also der Sonne am nächsten, mit 48 Mio. km Entfernung.
ESA Missionsteams analysieren die dynamische Aktivität der Sonne & richten den Satelliten aus, um detaillierte Beobachtungen zu ermöglichen.
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— ESA auf Deutsch (@ESA_de) March 28, 2022
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Die Forscher hoffen, dass der Solar Orbiter bis zu zehn Jahre durchhalten wird und in dieser Zeit immer wieder Fotos in hoher Auflösung und Daten zur Erde funkt. Bis zu seinem sonnennächsten Punkt müssen allerdings noch ein paar Millionen Kilometer zurückgelegt werden. Auf bis zu 42 Million km Nähe soll die Sonde geschickt werden, um von dort auch die Pole der Sonne zu untersuchen. Tatsächlich sollen somit die ersten echten Aufnahmen dieser Sonnenregionen gelingen.
NASA kommt noch deutlich näher an die Sonne
Auch wenn die Mission über viele Jahre geplant war, so betonen die Wissenschaftler, dass die Momente, an denen der Solar Orbiter besonders nah an die Sonne herankommt, ein erhöhtes Maß an Arbeit mit sich bringen. Dies hängt auch damit zusammen, da die Messinstrumente fest installiert sind und sich nicht individuell bewegen lassen. Um bestimmte Areale des Sterns zu untersuchen, muss sich daher die Flugkontrolle, die in Darmstadt sitzt, mit dem zuständigen Team an Wissenschaftlern, das in Madrid angesiedelt ist, detailliert absprechen, um den gesamten Orbiter entsprechend auszurichten. In ihrer derzeitigen Umlaufbahn wird die Sonde der Sonne alle halbe Jahr so nahekommen.
Auch, wenn für die europäische Weltraumagentur einen Rekord erreicht wurde, so hat die Menschheit erst kürzlich einen anderen Vertreter der Erde noch deutlich näher an den Stern gesendet, sodass er ihn sogar berührt habe. Die Parker Solar Probe der NASA soll in Zukunft sogar in das koronale Plasma eintauchen und dort weitere Daten sammeln. Dies soll nur noch 6,2 Millionen Kilometer von der Sonnenoberfläche entfernt sein.