Die Anzahl der Menschen, welche mit Covid-19 infiziert sind, steigt nach wie vor stark an. Während zwar Uneinigkeit in der Bewertung des Schweregrades der Situation herrscht, läuft die wissenschaftliche Auseinandersetzung auf Hochtouren.
In einer aktuellen Studie, welche im „Chinese Medical Journal“ veröffentlicht wurde, beschäftigen sich die Forscher mit unterschiedlichen Faktoren, die zu einer ungünstigen Entwicklung des Krankheitsverlaufes führen. Insgesamt wurden 78 infizierte Patienten in China beobachtet. Hierbei trat zutage, dass sich der Zustand innerhalb von zwei Wochen bei elf Menschen verschlechterte, während sich hingegen bei 67 Patienten der Zustand stabilisierte respektive verbesserte.
Hierbei zeigte sich, dass das Alter eine wichtige Rolle zu spielen scheint. Das Durchschnittsalter der Gruppe, bei welcher sich die Symptome verbesserten, beläuft sich auf 37. Die Patienten der Gruppe mit kritischer Entwicklung sind hingegen im Durchschnitt 66 Jahre alt. Auffällig ist zudem, dass sich der Zustand insbesondere bei Männern häufig verschlechtert. Dies ist womöglich auf Unterschiede im Lebenswandel zurückzuführen. So förderten bereits diverse Erhebungen zutage, dass sich Männer ungesünder ernähren, und häufiger zur Zigarette greifen – womit der nächste potenzielle Risikofaktor genannt wäre.
Gesundheitszustand von Rauchern besonders kritisch
Lediglich 6,4 Prozent der insgesamt untersuchten Infizierten weisen eine Raucher-Historie auf. Unter den elf Patienten, bei denen sich der Zustand verschlechterte, beträgt der Raucheranteil hingegen 27,3 Prozent. Wer zum Glimmstängel greift, scheint demzufolge größeren Risiken ausgesetzt zu sein. Gegen eine Verallgemeinerung der Ergebnisse spricht jedoch die relativ geringe Fallzahl.
Der Virologe Christian Drosten vermutet ebenfalls einen Zusammenhang zwischen der Ausprägung des Krankheitsverlaufes und dem Tabakrauch. Ihm zufolge erhöhe der Zigarettenkonsum das Risiko für schwere Verläufe, weswegen er schlussfolgert, dass „jetzt ein guter Zeitpunkt“ wäre, „mit dem Rauchen aufzuhören“. Bisher weist allerdings weder die Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, noch das Robert Koch-Institut auf einen Zusammenhang hin. Nichtsdestotrotz: Auch der Virologe Hendrick
Steeck sieht die Möglichkeit, dass Rauchen ein Risikofaktor ist, weist allerdings auch zeitgleich auf die ungewisse Lage hin: „Eine Vorschädigung der Lunge und der Atemwege könnte womöglich ein Co-Faktor für einen schweren Verlauf von Covid-19 sein.“ Dennoch, so der Experte, gebe es „sowohl virologisch als auch epidemiologisch“ noch keine Daten.
Studien zum Ursprung von Covid-19
Um die Entstehung des Virus ranken sich unterschiedliche Mythen. Insbesondere in den Sozialen Medien fand rasch die These Verbreitung, dass Covid-19 aus dem in Wuhan ansässigen Labor für Biosicherheit „ausgebrochen“ sei. Eine neu veröffentlichte Studie eines chinesischen Forscherteams auf „bioRxiv“, einem Online-Fachmagazin für Biowissenschaften, legt hingegen anderes nahe. Demnach sei das Coronavirus wahrscheinlich natürlichen Ursprungs, und keine im Labor erzeugte Mutation.
Untersucht wurden hierbei 227 Proben von Fledermäusen und anderen Wildtierarten, welche im vergangenen Jahr gesammelt wurden. Das in Fledermäusen isolierte Coronavirus „RmYN02“ entspreche dem Covid-19 genetisch zu 93 Prozent. Mutationen, so die Forscher, hätten dazu geführt, dass das Virus letztlich auch zur Gefahr für Menschen werden könne: „Taucht die Neukombination mit hoher Frequenz auf, so ist dies ein Hinweis darauf, dass das Virus verschiedene Zwischenwirte durchlaufen hat“, wie Yang Zhanqiu, Virologe an der Universität Wuhan, gegenüber der „Global Times“ betonte.
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