Die Meisten werden sie aus der bekannten Filmreihe Ice Age kennen, die lustigen, vielleicht etwas unbeholfenen Urzeitbewohner, die sich um eine Melone streiten: Dodos. Der flugunfähige Vogel, der durch die Filmadaption wieder Bekanntheit erlangte, ist seit mehr als 300 Jahren ausgestorben. Ein Unternehmen möchte jetzt versuchen, das Urzeittier wieder zum Leben zu erwecken.
Klon-Versuche an dem flugunfähigen Vogel
Colossal Biosciences hatte zuletzt damit Schlagzeilen gemacht, als es ankündigte, das Mammut wieder auferstehen lassen zu wollen. Diesmal ist der Dodo an der Reihe, das berichtet der Scientific American. Am 31. Januar verkündeten Wissenschaftler der Firma die neuen Pläne, den Vogel zurückbringen zu wollen. 150 Millionen $ sollen durch Investitionen für das Vorhaben bereitgestellt werden.
Frühere Forschungen aus dem Jahr 2002 zeigen, dass der Dodo mit der heute lebenden Kragentaube verwandt ist. Seinerzeit gelang es den Wissenschaftlern, die mitochondriale DNA des flugunfähigen Vogels zu rekonstruieren.
Dieses Genom kann jedoch nicht einfach dazu verwendet werden, um ausgestorbene Vögel zu klonen. Die DNA wäre schließlich kaum lebensfähig. So gestaltet sich der Weg zu einer Wiederbelebung deutlich komplizierter.
Die Forscher verfolgen daher eine andere Methode: sie möchten mithilfe von verwandten Spezies ein Tier erschaffen, das dem Dodo sehr ähnlich ist. Damit wäre es möglich, das verwandte Genom in die Eizelle eines ebenfalls eng verwandten Muttertieres einzusetzen, ähnlich wie bei einer Leihmutterschaft. Das wiederbelebte Tier würde „aus einer Taubenart“ hervorgehen, dessen Genom so manipuliert wurde, dass sie in Größe und Farbe dem Dodo ähneln wird, so Beth Shapiro, die leitende Paläogenetikerin und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von Colossal Biosciences. Bei Vögeln sei dieses Vorgehen einfacher als bei Säugetieren, da sie „aus einem Ei“ entstehen.
Könnten Dodos in der modernen Welt überleben?
Auch wenn das Vorhaben funktionieren sollte, stellen sich beim Klonen von ausgestorbenen Tieren weitere Fragen. So gibt es keine sicheren Aussagen über das Sozialverhalten der Vögel. Der Paläogenetiker Mikkel Sinding erklärt dazu: „Es gibt niemanden, der dem Dodo beibringen kann, wie man ein Dodo ist“.
Dabei wäre der wiederbelebte Vogel ohnehin ein anderer als der, der im 17. Jahrhundert ausgestorben ist. Er wäre wahrscheinlich auch nicht dazu in der Lage in freier Wildbahn zu überleben, da über die natürlichen Feinde der Vögel in seiner ursprünglichen Heimat Mauritius im Indischen Ozean kaum etwas bekannt ist.
Der Dodo konnte zwar nicht fliegen, aber für einen Vogel war er mit seiner Größe von etwa einem Meter und Gewicht von bis zu 20 Kilogramm relativ groß. Er soll im 17. Jahrhundert nach Überlieferungen ausgestorben sein, nachdem Seefahrer die Tiere, die keine Angst vor Menschen verspürten, einfach getötet haben sollen.
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