Wunder gibt es immer wieder, auch in der Forschung. Nun wurden bei Untersuchungen gleich zwei neue Arten Maulwurfarten entdeckt. Aus einer Pressemitteilung der zoologischen Zeitschrift Linnean Society geht hervor, dass die Tiere in der Südöstlichen Türkei leben und sich bisher gut vor neugierigen Augen verstecken konnten. Ein internationales Forschungsteam veröffentlichten Daten und Bilder der Tiere.
Gut versteckt – seit Hunderten Jahren
Da Maulwürfe nachtaktiv sind und ihr Leben fast ausschließlich unterirdisch verbringen, bekommen Forscher sie nur selten zu Gesicht. Dennoch war man bisher davon ausgegangen, alle Säugetiere dieser Gattung zu kennen.
Nun wurde das Team, das in der Türkei auf der Suche nach neuen Arten war, eines Besseren belehrt. Die kleinen Säugetiere hören auf den Namen Talpa hakkariensis und Talpa davidiana tatvanensis.
In der Pressemitteilung, die von der Universität in Plymouth herausgegeben wurde, beschreibt der leitende Autor Davit Bilton, wie selten ein solcher Fund ist: „Es ist sehr selten, heute neue Säugetierarten zu finden […]. Es gibt nur etwa 6.500 Säugetierarten, die auf der ganzen Welt identifiziert wurden, und im Vergleich dazu sind etwa 400.000 Käferarten bekannt, mit schätzungsweise 1–2 Millionen auf der Erde.“
Die DNA der Tiere zeigt große Unterschiede
Nachdem die Wissenschaftler die Tiere entdeckt hatten, nahmen sie Blutproben, um ihre DNA bestimmen zu können. Die Ergebnisse verglichen sie im Anschluss mit denen anderer Maulwurfarten. Der Vergleich zeigte, dass sich die bisher unbekannten Arten deutlich von uns bekannten Arten unterscheiden, sowohl Morphologie als auch DNA sind weitestgehend einzigartig. Die Tiere sind trotzdem der Gattung der Eurasischen Maulwürfe zuzuordnen. Diese zählt fortan 18 verschiedene Tierarten.
Bilton geht davon aus, dass diese Gruppe jedoch noch weitaus größer sein könnte, wie er in der Studie beschreibt: „Wir haben keinen Zweifel daran, dass weitere Untersuchungen zusätzliche Vielfalt aufdecken werden und in dieser und den angrenzenden Regionen weitere neue Maulwurfarten unentdeckt bleiben.“
So wünscht sich der Biologe weitere Untersuchungen, um die Tiere in Zukunft besser schützen zu können: „Inmitten der zunehmenden Aufrufe zur Erhaltung der globalen Artenvielfalt müssen wir, wenn wir Arten schützen wollen, wissen, dass sie überhaupt existieren.“
Bild von Dirk (Beeki®) Schumacher auf Pixabay