Die Inka-Baukunst ist beliebtes Untersuchungsobjekt für Archäologen. Nicht zuletzt deshalb ist die Inkastadt Machu Pichu ein Weltkulturerbe. Nun gelang es einem Team der University of California mittels moderner DNA Technik mehr zu den Menschen der Hochkultur herauszufinden. Ihre Erkenntnisse veröffentlichten die Forscher in einer Studie bei ScienceAdvances.
Die DNA der Inkakönige
Zwar gilt die Region rund um Machu Picchu als gründlich erforscht, dennoch gibt es mittlerweile Methoden der Archäologie, die dem altertümlichen Königreich noch Geheimnisse entlocken können. So machte sich auch das Team hinter Lucy Salazar zur Aufgabe, mehr über die Stadt herauszufinden:
„Machu Picchu fungierte ursprünglich als Palast innerhalb des Anwesens des Inka-Kaisers Pachacuti zwischen ~1420 und 1532 n. Chr. Vor dieser Studie war wenig über die Menschen bekannt, die dort lebten und starben, woher sie kamen oder wie sie mit den Bewohnern der Inka-Hauptstadt Cusco verwandt waren.“
Aufgrund der Bauart der Stadt geht man bisher davon aus, dass dort eine königliche Familie gelebt haben muss. Um nun mehr über die Bewohner herausfinden zu können, entnahmen die Forscher Proben aus genetischem Material. In ihrer Studie erklären die Forscher, wie genau diese Tests funktionieren:
„Wir haben genomweite Daten für 34 Personen generiert, die in Machu Picchu begraben wurden und von denen angenommen wird, dass sie Retainer oder Begleiter waren, die dem Dienst der königlichen Familie der Inkas zugewiesen wurden, sowie für 34 Personen aus Cusco zu Vergleichszwecken.“
Die DNA Ergebnisse geben ebenfalls Aufschluss darüber, dass die Personen, die auf demselben Friedhof gegraben waren, miteinander verwandt waren. Das untermauert die These, dass es eine Dienst- und eine Königs-Familie gab.
Königlich oder Bedienstete? Die DNA soll die Herkunft zeigen
Archäologen, die sich bereits länger mit der Region Machu Picchu befassen, beschreiben, dass der Ort für die königliche Familie eine Art Urlaubsziel war. Die Wissenschaftler gehen aufgrund der Lage der Friedhöfe davon aus, dass es zahlreiche Bedienstete in der Stadt gab. Sie wurden in einem eigens für sie angebauten Friedhof begraben.
Trotz ihrer Dienste mussten sie offenbar zuvor ein gutes Leben geführt haben. Zu diesem Schluss kommen die Experten aufgrund der Zustände ihrer Überreste: „Viele von ihnen überlebten bis ins Erwachsenenalter und ein großer Teil wurde sogar 50 Jahre alt, was für diese Epoche ein hohes Alter ist.“ Außerdem fehlen an den Knochen Anzeichen von starkem Verschleiß oder Knochenbrüchen.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Diener sich rund um Machu Picchu um die grüne Landschaft gekümmert haben, während die königliche Familie in den Wintermonaten nicht vor Ort war. Im Gegenzug durften sie dort leben.
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