Das Universum weiß immer wieder aufs Neue zu faszinieren. Dabei sind auch Forscher immer wieder mit Überraschungen konfrontiert. Besonders spektakulär sind in diesem Zusammenhang Schwarze Löcher, die in weiter Ferne mit einer unvorstellbaren Kraft interstellare Katastrophen auslösen können. Nun berichten die Astronomen Jon Miller und Brenna Mockler im Wissenschaftsmagazin The Astrophysicals Journal letters über einen Sternentod, den sie bereits vor einigen Jahren beobachten konnten.
Ein ferner Sternentod
Supermassereiche Schwarze Löcher sind gewaltige Phänomene der Physik. In und um diese Himmelskörper herrschen Kräfte, denen sich selbst das Licht nicht entziehen kann. Sterne, die diesen dunklen Riesen in einer Galaxie zu Nahe kommen, sind dem Tode geweiht. Ein solches Szenario lässt sich allerdings nur sehr selten beobachten.
Im Jahr 2014 wurden die Forscher allerdings Zeuge von einem Strahlenausbruch und einem Nachglühen in einer 290 Millionen Jahre entfernten Galaxie. „Es war sofort offensichtlich, dass der Transient mit dem Kern von PGC 043234 (auch bekannt als Zw viii 211) zusammenfiel“, so Chefautor Miller.
Das Hubble-Weltraumteleskop, das XMM-Newton der europäischen Weltraumagentur ESA und das Chandra-Röntgenteleskop der NASA konnten Aufzeichnungen von dem Ereignis machen, wodurch die Wissenschaftler allerhand Daten für eine tiefgreifende Auswertung erhielten.
Analyse zeigt enorme Kräfte und Massen
In der Analyse stellten die Forscher Winde in der Galaxie fest. Das Team sieht diese als Beweis dafür, dass es sich bei der Explosion um ein Zusammentreffen von Stern und Schwarzem Loch gehandelt haben müsse, welche beide eine besonders große Masse aufwiesen: „Die vorherigen Übereinstimmungen zum Röntgenkontinuum in dieser Beobachtung mit einem Vergleich deuten auf eine Schwarzlochmasse von M = 2,5 × 106 Sonnenmassen“.
Die Astronomen errechneten aus diesen Daten und den gemessenen Temperaturen auch die Sternenmasse. So dürfte der Stern, der von dem supermassereichen Schwarzen Loch vernichtet wurde, dreimal so groß gewesen sein wie die Sonne. Das macht dieses sogenannte Tidal Disruption Event zu dem massereichsten Sternentod, der jemals aufzeichnet wurde.
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